Pressemitteilung
24/03/2011

IG Metall fordert 5,8 Prozent mehr Geld

Für die rund 40.000 Beschäftigten der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie in Westfalen-Lippe fordert die IG Metall 5,8 Prozent mehr Geld für eine Vertragslaufzeit von 12 Monaten. Das wurde auf der heutigen Sitzung der Tarifkommission in Hiddenhausen bei Herford beschlossen.

Besonderes will die IG Metall in dieser Tarifrunde für die Auszubildenden erreichen. Gefordert werden für sie ebenfalls um 5,8 Prozent höhere Ausbildungsvergütungen. Zusätzlich sollen die Ausbildungsvergütungen um 60 Euro monatlich in allen Ausbildungsjahren angehoben werden. Eine Übernahme nach bestandener Abschlussprüfung will die IG Metall zudem für alle Ausgebildeten tariflich absichern.
 
Robert Fuß, IG Metall-Bezirksleitung NRW: „Die Krise ist in den meisten Unternehmen überstanden. Jetzt ist es geboten, dass die Beschäftigten am beginnenden Aufschwung angemessen beteiligt werden.“
 
Im Holzgewerbe sind die Umsätze im vergangenen Jahr um 9,5 Prozent gestiegen. Die Möbelindustrie konnte ihre Umsätze im Jahr 2010 immerhin um 2,2 Prozent steigern. In beiden Branchen hat die Produktivität annähernd das Vorkrisen-Niveau erreicht.
 
Die IG Metall will in dieser Tarifrunde besonders etwas für den Nachwuchs in der Branche tun. Angesichts des Fachkräftemangels wird es künftig für die Unternehmen der Holz- und Kunststoffindustrie immer schwieriger werden, junges, gut ausgebildetes Personal zu finden. Deshalb will die IG Metall die Lücke zu den Ausbildungsvergütungen zum Beispiel in der Metall- und Elektroindustrie schließen. Dort bekommt ein Auszubildender (ab 1. April 2011) im ersten Ausbildungsjahr 786,72 Euro, in der Holz- und Kunststoffindustrie sind es 666,45 Euro. Auch die feste Übernahme in ein Arbeitsverhältnis würde die Attraktivität der Branche für Berufsanfänger erhöhen.
 
Robert Fuß: „Die Branche läuft in den kommenden Jahren auf eine massive Überalterung der Belegschaften zu. Da kann es nur im Interesse der Unternehmen sein, den Generationswechsel bei den Beschäftigten aktiv zu gestalten.“
 
In der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie in Westfalen-Lippe sind die derzeit geltenden Tarifverträge zu Löhnen, Gehältern und Ausbildungsvergütungen von der IG Metall zum 30. April 2011 gekündigt worden. Die erste Verhandlung wird es voraussichtlich Ende April geben.
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Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
IG Metall-Bezirksleitung NRW
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