Metall & Elektro
22/03/2013

IG Metall fordert "Lohnplus statt Lohnzurückhaltung"

500 Metallerinnen und Metaller stärkten ihrer Gewerkschaft den Rücken - und forderten heute in Bielefeld zum Auftakt der Metalltarifverhandlung lautstark 5,5 Prozent Geld. Die Arbeitgeber legten kein Angebot vor. Ob sie in der zweiten Tarifverhandlung am 22. April ein Angebot vorlegen, blieb fraglich.

Ute Herkströter hat Humor. Die Bielefelder IG Metall-Bevollmächtigte rief den Teilnehmern der Kundgebung vor der Stadthalle zu: "Ihr beweist - Bielefeld gibt's doch!" Seit Jahren kursiert im Internet die "Bielefeldverschwörung", eine Satire, die die Existenz der Stadt humorvoll anzweifelt.

Worum es heute in der Westfalen-Metropole ging, machte ein einziger Buchstabe auf einem Metaller-Transparent deutlich: "Willkommen in Bielegeld". Auf einem anderen Transparent stand der Spruch: "Wir lassen es hier poppen, damit die Verhandlungen nicht floppen". Daneben pries der Mindener IG Metall-Bevollmächtigte Lutz Schaeffer frisches Popcorn an: "Heute 5,5 Prozent mehr!" Gegen die Kälte - es waren minus drei Grad - gab's Kaffee.

"Schnaufpause vom Gejammer der Arbeitgeber"

Auf der Bühne standen IG Metall-Bezirksleiter Knut Giesler und die Verhandlungskommission der IG Metall für die 700.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie. "5,5 Prozent - das ist von den Unternehmen durchaus zu leisten", rief Giesler. Zur Forderung der Arbeitgeber nach einer "Verschnaufpaus bei den Löhnen" stellte er eine Gegenforderung: "Wir brauchen eine Verschnaufpause vom Gejammer der Arbeitgeber."

Doch damit ging es in der ersten, knapp zweistündigen Verhandlung gleich weiter. Der Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite, Horst-Werner Maier-Hunke, sagte, es gebe "ein laues Auf ohne Schwung". Der IG Metall warf er vor, "mit heißer Luft" zu argumentieren. Ihre Forderung nach 5,5 Prozent mehr Geld sei "nicht bezahlbar". Maier-Hunke war mit ungewöhnlich großem Gefolge aufgekreuzt: neben und hinter im saßen 41 Arbeitgeberfunktionäre, Unternehmer und Manager. Auf IG Metall-Seite saßen 16 Unterhändler.

Mehr Lohn statt Möhren

Kurz vor Verhandlungsbeginn standen drei "Osterhasen" in der Tür - Marc Schneider, Katrin Hasenohr und Janina Hirsch im Hasenkostüm. Sie überreichten Maier-Hunke einen Korb mit Ostereiern - in der Erwartung, ihn gut gefüllt mit einem ordentlichen Lohnplus zurückzubekommen.

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