Metall & Elektro
01/05/2013

IG Metall-Vize Wetzel verlangt besseres Angebot

Die heiße Phase der Metalltarifrunde hat begonnen: Um Mitternacht legten 400 Beschäftigte von Benteler in Paderborn für zwei Stunden die Arbeit nieder. Der Zweite Vorsitzende der IG Metall, Detlef Wetzel, forderte den Arbeitgeberverband auf, ein besseres Angebot vorzulegen.

"Es war ein tolles Gefühl, mitzuerleben, wie nach und nach in allen vier großen Hallen das Licht ausgeknipst wurde und immer mehr Kollegen vors Tor zogen", berichtete ein Beschäftigter. Um null Uhr hatte der Paderborner IG Metall-Bevollmächtigte Carmelo Zanghi vor dem Eingang von Benteler Steel Tube im Stadtteil Schloss Neuhaus die Beschäftigten per Megafon zum Warnstreik aufgefordert. Die Nachtschicht von Benteler Automobiltechnik in Paderborn-Talle war mit Bussen und dann per Fackelzug zu Fuß zur Kundgebung gekommen.

Hauptredner Detlef Wetzel warf den Arbeitgebern vor, "eine dreifache Nullnummer" angeboten zu haben: Im Mai solle es nichts geben, im Juni ebenfalls nichts - und die angebotene Tariferhöhung von 2,3 Prozent ab Juli für elf Monate sei "auch nichts".

Die Profite in der Metall- und Elektroindustrie beliefen sich auf 50 Milliarden Euro, sagte Wetzel. Die Beschäftigten hätten es verdient, daran fair beteiligt zu werden: "Was gemeinsam erarbeitet wird, muss auch gemeinsam verteilt werden."

Die Tarifrunde würde aber nicht durch bessere Argumente entscheiden, sagte Wetzel: "Lohnerhöhungen werden nicht mit dem Taschenrechner durchgesetzt." Um Erfolg zu haben, "müssen wir alle gemeinsam Druck machen".

Für die kommende Nacht hat die IG Metall die Beschäftigten von Mercedes Benz in Düsseldorf zum Warnstreik aufgerufen. Die Tarifverhandlungen werden am 13. Mai in Köln fortgesetzt.

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