In 1000 Betrieben 48 000 Arbeitsplätze bedroht
Vor 1200 Betriebsräten und Vertrauensleuten stellte die IG Metall NRW auf ihrer Auftaktkonferenz zur Tarifrunde 2004 am 31. Januar in Recklinghausen ihre Stichprobenerhebung zu den Folgen einer Arbeitszeitausweitung auf die 40-Stunden-Woche vor. Eine solche Arbeitszeitausweitung haben die Arbeitgeber in den bisherigen Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie als Voraussetzung für eine Einkommenserhöhung gefordert.
In bisher 1046 Betrieben in ganz Nordrhein-Westfalen haben Betriebsräte und Vertrauensleute die Folgen einer Verlängerung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 40 Stunden ermittelt. Der ersten Befürchtungen über drohende Arbeitsplatzverluste wurde dabei deutlich übertroffen. Von derzeit etwa 308 000 Beschäftigten in diesen 1046 Betrieben würden mehr als 48 000 Beschäftigten ihre Stelle verlieren. Ihre Arbeiten wären durch die im Betrieb weiter Beschäftigten durch die ausgeweitete Arbeitszeit mit zu schaffen. Neueinstellungen würden ausgesetzt.
Peter Gasse, IG Metall Bezirksleiter in NRW: „Einen Jobkiller-Abschuss wird es mit der IG Metall nicht geben. Wir dürfen keine Betonmauern gegen jungen Berufseinsteiger errichten. Das hieße die Axt an den Stamm der gesamten Branche zu legen.“
Am kommenden Montag, dem 2. Februar, werden die Tarifverhandlungen in Gelsenkirchen in dritter Runde fortgesetzt. Begleitend dazu wird es bei Flender in Bocholt, bei Atlas-Copco und Linde in Köln sowie bei GKN in Lohmar erste Warn-streiks geben. Weitere Warnstreiks in ganz NRW sollen in der kommenden Woche folgen, wenn die Verhandlungen am Montag keinen deutlichen Fortschritt bringen.