16/04/2007

Dritte Verhandlungsrunde ohne verbessertes Angebot

Ohne ein verbessertes Angebot der Arbeitgeber endete die dritte Verhandlungsrunde für die 700.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Nordrhein-Westfalen heute in Neuss.

Detlef Wetzel, IG Metall-Bezirksleiter in NRW: „Die Arbeitgeber provozieren massive Warnstreiks, wenn sie ihre hinhaltende Strategie nicht sehr schnell beenden. Und von ihren Mogelpackungen sollten sie sich besser gleich verabschieden.“

Real bieten die Arbeitgeber bisher nur 1,5 Prozent. Denn etwa ein Prozent würden ihre Kürzungsforderungen zum Weihnachtsgeld ausmachen. Und von der angebotenen Einmalzahlung in Höhe von 0,5 Prozent bliebe den Beschäftigten nach zwolf Monaten Vertragslaufzeit nicht ein Cent.
Detlef Wetzel: „Die Arbeitgeber müssen endlich mit einem fairen Angebot kommen. Sie verdienen derzeit richtig Geld, aber den Beschäftigten wollen sie nichts davon abgeben.“

Verhandelt wurde nicht nur über die Einkommensforderung. Auch über künftige Bedingungen für flexibles vorzeitiges Ausscheiden, die Stärkung des Alterseinkommens und die Beschäftigungsbedingen für Ältere wurde gesprochen. Ebenso war die Entwicklung von Leiharbeit Gesprächsthema. Für die IG Metall geht es hierbei um die Schaffung einer Gleichbehandlung von Leiharbeitnehmern und Stammarbeitskräften. In beiden Punkten wurde keine Annäherung der jeweiligen Positionen erzielt.

Ausbildungsbedingte Kosten wollen die Arbeitgeber ebenfalls nicht zusätzlich übernehmen. Stattdessen wollten sie Maßnahmen zu Ausweitung von Ausbildungskapazitäten, besonders durch ein Absenkung der Vergütungen und Kurzzeitqualifizierungen.
Detlef Wetzel: „Ausbildungskosten sind Zukunftsinvestitionen, daran gibt es nichts zu sparen. Mehr und besser ausbilden, ist das beste Mittel gegen den wachsenden Fachkräftemangel.“

Bis zum nächsten Verhandlungstermin soll in einer technischen Kommission an den Themenschwerpunkten weiter gearbeitet werden.
Der nächste Verhandlungstermin wurde für Donnerstag, 26. April, 10 Uhr, in Gelsenkirchen vereinbart. Am 28. April endet die Friedenspflicht. Ohne ein bis dahin erreichtes Verhandlungsergebnis würden bereits in der ersten Maiwoche massive Warnstreiks folgen.

_________________________________

Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
IG Metall-Bezirksleitung NRW
Roßstr. 94, 40476 Düsseldorf
Telefon: (0211) 45484-127
Telefax: (0211) 45484-133
Mobil: (0170) 222 99 41
E-Mail: wolfgang.nettelstroth(at)igmetall(dot)de
Internet: www.nrw.igmetall.de
www.besser-statt-billiger.de

Tags