12/03/2007

Kundgebung zum Metalltarif-Auftakt in Gelsenkirchen

Zum Beginn der ersten Tarifverhandlung für die 700.000 Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie in Nordrhein-Westfalen versammelten sich heute in Gelsenkirchen über 350 Beschäftigte vor dem Verhandlungsort.

Detlef Wetzel, IG Metall-Bezirksleiter: „Die Zeit des Jammerns muss endlich vorbei sein. Für die Arbeitgeber gibt es keinen Grund, ihre wirtschaftliche Situation schlecht zu reden. Mehr Aufträge, höhere Umsätze, bessere Gewinne, gerade der Mittelstand in NRW profitiert und blickt optimistisch in die Zukunft. Das erfordert jetzt auch ein richtiges Plus in den Portemonnaies der Beschäftigten. Deshalb fordern wir um 6,5 Prozent höhere Einkommen.“

Als Provokation empfinden die zum Auftakt versammelten Metallerinnen und Metaller die Ankündigungen von Arbeitgeberseite, in dieser Tarifrunde könne es nur einen Tarifabschluss unter der Höhe des Vorjahrs geben, den sie vorrangig nur als Einmalkomponente zahlen wollen.
Detlef Wetzel: „Kein Vermieter will nur einmalig höhere Miete. Kein Energieunternehmen gibt sich mit Einmalbeträgen zufrieden. Beschäftigte brauchen dauerhaft höhere Einkommen. Und die stehen ihnen zu, denn sie haben ja mit ihrer dauerhaft höheren Produktivität die solide Grundlage dafür geschaffen.“

Vor Verhandlungsbeginn wurde das symbolische „Forderungspaket“ von 6,5 Prozent, versehen mit den Unterschriften aller Verhandlungskommissionsmitglieder, von einer betrieblichen Delegation aus Herne den Arbeitgebervertretern überreicht. Zudem forderten junge Gewerkschaftsmitglieder die Arbeitgeber mit fantasievollen Sprüchen auf, den Auszubildenden künftig alle ausbildungsbezogenen Kosten, z.B. für Unterrichtsmaterialien, vollständig zu ersetzen.

Die zweite Runde der Tarifverhandlungen in Nordrhein-Westfalen wird am 2. April 2007, um 15 Uhr, ebenfalls im Maritim-Hotel in Gelsenkirchen stattfinden.

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Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
IG Metall-Bezirksleitung NRW
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