07/03/2008

Mehr als 1000 Beschäftigte in elf Betrieben im Warnstreik

In elf Betrieben in Bielefeld, Duisburg, Halle (Westfalen) und Krefeld beteiligten sich heute mehr als 1000 Beschäftigte an den Warnstreiks in der Textil- und Bekleidungsindustrie Nordrhein-Westfalens. Insgesamt haben sich damit an vier Warnstreiktagen 6300 Beschäftigte aus 63 Betrieben an den Arbeitsniederlegungen beteiligt.

In Bielefeld verließen 600 Beschäftigte der Firmen Windsor und Seidensticker und vier weiterer Bielefelder Bekleidungsbetrieben sowie 250 Beschäftigte von Gerry Weber in Halle heute zu Frühschlussaktionen ihre Arbeitsplätze. Sie gingen um eine Stunde eher ins Wochenende. In Krefeld legten 110 Beschäftigte der Fa. Dimension Polyant und aus einem weiteren Betrieb die Arbeit nieder. In Duisburg waren 60 Beschäftigte der Firma Schulte an den Warnstreiks beteiligt. Bei Teba, dem Duisburger Hersteller textiler Sonnenschutzprodukte, unterschrieben 200 Beschäftigte eine Protesterklärung gegen das unverschämt niedrige Angebot der Arbeitgeber. In einer Aktion zum Schichtbeginn gab es dort heute aktuelle Information zum Tarifkonflikt und Blumen zum morgigen Frauentag.

Karlo Sattler, IG Metall-Tarifexperte in Nordrhein-Westfalen: „Am Montag werden die Arbeitgeber zeigen müssen, ob sie das klare Signal der hohen Warnstreikbeteiligung richtig verstanden haben. Mehr muss her – nichts anderes wollen die Beschäftigten."

Trotz des für Montag vereinbarten Gesprächstermins werden zusätzliche Warnstreiks geplant, bisher für den Dienstag und Freitag der kommenden Woche in Herford, Mönchengladbach und Minden. Die NRW-Tarifkommission ist vorsorglich für den 12. März eingeladen, um gegebenenfalls über eine Verschärfung der Maßnahmen zu beraten.

Am Montag werden mehrere hundert Beschäftigte zur Kundgebung am Ort der 4. Tarifverhandlung erwartet. Dort wird Oliver Burkhard, IG Metall-Bezirksleiter in Nordrhein-Westfalen zu den Beteiligten sprechen.
Die Kundgebung findet statt
am 10.03. 2008
um 15.30 Uhr
beim Van der Valk-Hotel Gladbeck, Bohmertstr. 333, in 45964 Gladbeck


Die IG Metall fordert in den Tarifverhandlungen für die Beschäftigten 5,5 Prozent höhere Einkommen für eine Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber hatten zuletzt für die Laufzeit von 14 Monaten ab dem 1. März nur 2,2 Prozent höhere Einkommen geboten. Für weitere zehn Monate wollten sie nochmals 1,8 Prozent mehr zahlen. Eine Einmalzahlung von 0,5 Prozent sollte von den Betrieben gekürzt oder gestrichen werden können. Die Verpflichtung zur Übernahme der Ausgebildeten lehnen sie völlig ab. Die IG Metall hatte das Angebot unterhalb der Preissteigerungsrate als unzureichend zurückgewiesen.

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Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
IG Metall-Bezirksleitung NRW
Roßstr. 94, 40476 Düsseldorf
Telefon: (0211) 45484-127
Telefax: (0211) 45484-133
Mobil: (0170) 222 99 41
E-Mail: wolfgang.nettelstroth(at)igmetall(dot)de
Internet: www.nrw.igmetall.de
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