Pressemitteilung
03/03/2009

Arbeitgeber bieten nur Nullrunde

Nachdem auch in der dritten Tarifverhandlung für die Beschäftigten der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie am 26. Februar in Ludwigsburg kein Tarifabschluss möglich war, macht die IG Metall jetzt massiven Druck.

Am Mittwoch, dem 4. März, kommt es in Nordrhein-Westfalen zu ersten Warnstreiks. In sechs Betrieben wird die Arbeit niedergelegt. Schwerpunkte der Warnstreiks sind Düren und Krefeld. In Düren beginnt die Kundgebung um 13:30 Uhr vor den Werkstoren von Anker Teppichboden, Zollhausstraße 112, 52353 Düren. In Krefeld streiken die Beschäftigten der Betriebe VBL und Verseidag Indutex gemeinsam ab 12:15 Uhr vor dem Werkstor der Firma VBL, Girmesgath 5, 47803 Krefeld.

Die Arbeitgeber provozieren diese Warnstreiks mit einem völlig inakzeptablen Angebot, das noch nicht einmal die Inflationsrate ausgleichen würde: Von März bis August sollen die Arbeitnehmer leer ausgehen, in den folgenden sechs Monaten sollen sie jeweils nur 20 Euro bekommen und ab März 2010 dann eine Entgelterhöhung von 1,5 Prozent für zwölf Monate. Alles wäre zudem betrieblich verschiebbar. Im Extremfall heißt das: 24 Monate keine Erhöhung der Entgelte. Diesem Mini-Angebot stehen noch nicht einmal Gegenleistungen gegenüber. Eine Vereinbarung zur Übernahme der Ausgebildeten lehnen die Arbeitgeber genauso ab wie eine Beschäftigungssicherung.

Heide Schnare, IG Metall-Tarifexpertin in Nordrhein-Westfalen: „Statt mit uns neue Wege aus der Krise zu suchen, wollen die Arbeitgeber ihre Beschäftigten mit Almosen abspeisen. Jegliche Auftragsschwankungen haben die Beschäftigten mit höchster Flexibilität mitgemacht, von Überstunden bis Kurzarbeit. Eine Nullrunde soll jetzt der Dank sein! Es fehlt jede Spur von Fairness im Umgang miteinander.“

In den kommenden Tagen werden die Warnstreiks ausgeweitet. Die nächste Tarifverhandlung findet am 9. März in Gladbeck statt. Bundesweit sind in der Textil- und Bekleidungsindustrie rund 100.000 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen beschäftigt. In Nordrhein-Westfalen arbeiten in der Textilindustrie 22.000 sowie in der Bekleidungsindustrie weitere 12.000 Menschen.

Die IG Metall fordert um 5,5 Prozent höhere Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen ab dem 1. März für eine Laufzeit von zwölf Monaten. Zur Übernahme der Ausgebildeten soll eine Vereinbarung erzielt werden. Zudem soll die Förderung der Altersteilzeit neu ausgestaltet werden. Die Friedenspflicht ist am 28. Februar ausgelaufen.

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Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
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