Pressemitteilung
08/05/2009

"Konzernumbau kann nur mit den Beschäftigten gelingen"

Am Montag, 11. Mai 2009, finden in zahlreichen Betrieben des ThyssenKrupp-Konzerns bundesweit Informationsveranstaltungen und Aktionen zum geplanten Konzernumbau statt, mit dem sich der Aufsichtsrat auf seiner Sitzung am 13. Mai 2009 befassen wird.

In Duisburg werden sich Beschäftigte der verschiedenen ThyssenKrupp-Betriebe an einem Autokorso zum Landschaftspark Nord beteiligen. Vor Ort ist der Kollege Dieter Lieske als Ansprechpartner unter 0172 - 2052494 erreichbar. In Bochum findet bei ThyssenKrupp Steel vor dem Tor-Süd, Essener Str. 240 unter dem Motto "Wort halten: Beschäftigungssicherung - Mitbestimmung - Tarifbindung" eine Mahnwache von 0 - 24 Uhr statt. Dort ist die Kollegin Petra Eberhard unter 0160 - 5330045 erreichbar. In Lippstadt beginnt bei der Rothe Erde GmbH um 9:30 Uhr eine Informationsveranstaltung vor dem Werkstor, Beckumer Str. 87. Hier ist der Kollege Alfons Eilers unter 170 - 3333452 ansprechbar. In Emden ist ein Demonstrationszug der Beschäftigten von Blohm & Voss mit Kundgebung geplant. In Kiel findet eine Kundgebung bei den Nordseewerken Kiel GmbH statt. In Neuwied kommen die Beschäftigten der Rasselstein-Betriebe zu einer gemeinsamen Betriebsversammlung zusammen. Parallel zu diesen Aktionen finden dezentral in den ThyssenKrupp-Betrieben flächendeckend Informationsveranstaltungen sowie Betriebs- und Abteilungsversammlungen statt, in denen Betriebsräte und IG Metall die Beschäftigten über den aktuellen Stand der Gespräche zum Konzern-Umbau informieren. In NRW betrifft dies u.a. Betriebe in Dortmund, Düsseldorf, Gelsenkirchen, Gevelsberg-Hattingen, Krefeld, Leverkusen, Lüdenscheid, Mülheim, Olpe, Remscheid, Siegen und Unna.

Oliver Burkhard, IG Metall-Bezirksleiter Nordrhein-Westfalen: "Unsere Anforderung an den Konzernumbau ist klar: Beschäftigung und Einkommen sichern, die bewährte Mitbestimmung erhalten. Nicht mehr und nicht weniger. Die Restrukturierung des Konzerns wird nur gelingen, wenn sie mit und nicht gegen die Beschäftigten gemacht wird."
Die Arbeitnehmerseite hat die Zustimmung zum Konzern-Abbau davon abhängig gemacht, dass Beschäftigung- und Einkommen gesichert und der Stellenwert der Mitbestimmung im Konzern erhalten bleibt. Dazu war am 27. März mit der Arbeitgeberseite ein Eckpunktepapier verabredet worden, das wesentliche Forderungen von Betriebsräte und IG Metall erfüllt. Unter anderem ist dort der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen, die Sicherung von Einkommen sowie der Erhalt von Betriebsrats- und Mitbestimmungsstrukturen festgeschrieben. Die Konzernspitze hatte durch Relativierung des Eckpunkte-Papiers Empörung und Verunsicherung in den Belegschaften ausgelöst. Mit einem nachträglich erneut veränderten Umbau-Plan, nach dem die beiden Divisionen keine eigenständige gesellschaftsrechtliche Stellung mehr erhalten sollen und wesentliche Kontroll- und Mitwirkungsmöglichkeiten der Arbeitnehmer-Seite wegfallen würden, hatte die Konzern-Spitze die bisherigen Verabredungen bereits nach weniger als vier Wochen in Frage gestellt. Mit dem gemeinsamen Aktionstag aller Standorte wird der Vorstand unmissverständlich aufgefordert, Wort zu halten.

Oliver Burkhard: "Wer von uns ein Ja zum Umbau will, der muss auch Ja zu Beschäftigungssicherung und echter Mitsprache sagen. Das ist eine Frage der Glaubwürdigkeit, die Beschäftigten haben schließlich jahrelang Superergebnisse erarbeitet. Die Konzern-Spitze muss sich deshalb dringend bewegen, sonst kommt zur Wirtschaftskrise noch eine Vertrauenskrise hinzu. Dann sehe ich schwere Zeiten für den Konzern anbrechen."

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Dr. Marc Schlette
IG Metall-Bezirksleitung NRW
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