Pressemitteilung
22/01/2010

Sondierungsgespräche für die Metall- und Elektroindustrie werden fortgesetzt

Im Anschluss an die heute in Sprockhövel tagende Tarifkommission für die 700.000 Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie in Nordrhein-Westfalen erklärte Oliver Burkhard, IG Metall Bezirksleiter in NRW: "Ein Jobpaket hat für unsere Mitglieder derzeit eine ganz hohe Priorität. Sichere Arbeitsplätze, gesicherte Übernahmen der Ausgebildeten und mehr Geld für die Beschäftigten, das sind die Themen für weitere Sondierungen mit den Arbeitgebern. Von der Politik erwarten wir zusätzliche Unterstützung, damit möglichst viele Arbeitsplätze erhalten bleiben."

Die IG Metall NRW will in Sondierungsgesprächen mit den Metall-Arbeitgebern ausloten, ob es Tarifverhandlungen geben kann, bevor Ende April der derzeitige Entgelttarifvertrag ausläuft. Burkhard: "Wir wollen Lösungen, die schneller sind als die Probleme. Wenn wir jetzt etwas vereinbaren können, was dauerhaft Sicherheit schafft, dann sollten wir diesen Weg gehen."

Die IG Metall will die Bundesregierung dabei mit in die Pflicht nehmen.
Burkhard: "Die Bundesregierung muss zeigen, dass sie den eingeschlagenen Weg zur nachhaltigen Sicherung industrieller Arbeitsplätze und Einkommen weiter mit geht. 800.000 Entlassungen konnten bisher bundesweit verhindert werden. Die Förderungen dürfen nicht dann wegfallen, wenn in vielen Betrieben vielleicht gerade diese Hilfe noch besonders gebraucht wird. Arbeitslosigkeit zu finanzieren wird allemal teurer."

Die IG Metall will erreichen, dass auch künftig bei Kurzarbeit die Sozialversicherungsbeiträge erstattet werden. Denn Ende des Jahres soll diese Förderung auslaufen, obwohl absehbar weiterhin Arbeitsplätze massiv gefährdet sind. 

Burkhard: "Wir sprechen mit den Arbeitgebern über mögliche tarifliche Regelungen, um den bisherigen Beschäftigungsschutz von Kurzarbeit und Qualifizierung zu ergänzen. Wir brauchen zusätzliche Sicherheiten für Beschäftigte wie Unternehmen, die 2010 und darüber hinaus greifen."

Der IG Metall geht es um erweiterte Möglichkeiten einer beschäftigungssichernden tariflichen Verkürzung der Arbeitszeit, verbunden mit einem Teilentgeltausgleich. Die Bundesregierung soll diesen Teilentgeltausgleich durch eine Freistellung von Beiträgen zur Sozialversicherung zusätzlich unterstützen. Denn schon bisher haben die Beschäftigten erhebliche Lasten der Krise zu tragen.

Die Übernahme der ausgebildeten Fachkräfte ist das weitere zentrale Thema der IG Metall. "Wir dürfen es nicht zulassen, dass junge und gut ausgebildete Menschen nach Ausbildungsende in die Arbeitslosigkeit geschickt werden", erklärte Burkhard: "Alles was hilft diesen Menschen eine sichere Perspektive zu geben, gilt es jetzt auszuloten."

Die IG Metall-Tarifkommission für die Metall- und Elektroindustrie in NRW wird am 4. Februar ein weiteres Mal zusammenkommen, um dann den erreichten Stand der Sondierungsgespräche zu bewerten. In der Folge wird der IG Metall-Vorstand entscheiden, ob es aussichtsreich ist, in vorgezogene Verhandlungen einzutreten.
Burkhard: "Die Entscheidung über vorgezogene Verhandlungen ist völlig offen. Das Ganze macht nur Sinn, wenn die Arbeitgeber bereit sind, den Weg zu einem Jobpaket mit mehr Beschäftigungssicherheit und mehr Geld mitzugehen."

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Wolfgang Nettelstroth
IG Metall-Bezirksleitung NRW
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