Aktuelles Metall & Elektro
10/01/2018

Zu viele Warnstreikende

  • Warnstreikkundgebung in Hellenthal / 7 Fotos: Norbert Hüsson
  • Warnstreik in Wuppertal / 7 Fotos: Ulrike Reinker
  • Warnstreik in Hagen / 5 Fotos: Thomas Range
  • Warnstreik in Recklinghausen / 4 Fotos: Thomas Range
  • Aktion "Rufbereitschaft - ohne uns geht ihr baden" / 4 Fotos: Stephen Petrat
  • Warnstreik in Olpe / 3 Fotos: Melanie Wohlfahrt
  • Warnstreik in Bünde bei Herford / 4 Fotos: Veit Mette
  • Warnstreik in Wickede (Ruhr) bei Unna / 4 Fotos: Andreas Wessel
  • Warnstreik in Dülmen bei Münster / 3 Fotos: Joachim Busch

Über 25 000 Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie in NRW legten heute, am 10. Januar, die Arbeit nieder. 178 Betriebe waren betroffen.

Die IG Metall Bonn-Rhein-Sieg mobilisierte 1000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus sieben Firmen im Kreis Euskirchen – zu viele für die Grenzlandhalle in Hellenthal. Sie fasst nur 600 Gäste. Also mussten die Warnstreikenden draußen bleiben, was der guten Stimmung keinen Abbruch tat: Es gab heiße Würstchensuppe aus der Gulaschkanone und lautstarke Rockmusik. 

Ebenso viele Beschäftigte kamen bei Vorwerk Elektro in Wuppertal zusammen. Von Vorwerk selbst sowie neun weiteren Betrieben. Der Geschäftsführer der IG Metall Wuppertal, Wolfgang Nettelstroth, sagte: „Die Arbeitgeber sollten aufhören zu klagen. Gute Wertschätzung für gute Arbeit ist nicht zu viel verlangt. Wer zur wirtschaftlichen Stärke beiträgt, muss auch am Erfolg teilhaben. Und Flexibilität darf keine Einbahnstraße bleiben. Mehr Selbstbestimmung über die eigene Arbeitszeit mit sicherem Rückkehrrecht in Vollzeit ist keine Überforderung für die Arbeitgeber. Fachkräftelücken sind durch mehr und bessere Ausbildung statt durch Mehrarbeit zu schließen.“

Eine Aktion der besonderen Art hat sich die IG Metall Köln-Leverkusen einfallen lassen: Sie organisierte ein Treffen von Monteuren am Fühlinger See unter dem Motto „Rufbereitschaft gesund gestalten – damit wir nicht baden gehen.“ Ein Schwimmreifen und eine Luftmatratze wurden aufgeblasen – aber baden ging niemand. Beteiligt waren Monteure von Otis, Thyssen-Krupp Aufzüge, Bosch, Kone und Schindler

IG Metall-Bezirksleiter Knut Giesler sagte in Düsseldorf: „Alle Drohszenarien der Arbeitgeber bewirken nur eines: Unsere Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben sind stinksauer und zeigen mit ihren Aktionen ihre Entschlossenheit. Unsere Entgelt- und Arbeitszeitforderungen haben die volle Unterstützung der Beschäftigten.“ 

Die IG Metall fordert sechs Prozent höhere Einkommen und die Möglichkeit, die Arbeitszeit bis zu zwei Jahren auf bis zu 28 Stunden in der Woche zu kürzen, bei einem anschließendem Rückkehrrecht in die Vollzeit. Zudem sollen Beschäftigte, die in Schicht oder anderen belastenden Arbeitszeiten tätig sind, die ihre Kinder betreuen oder Angehörige pflegen, einen Zuschuss erhalten. Für Auszubildende und dual Studierende fordert die IG Metall vor jeder Prüfung einen Tag arbeitsfrei.

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