Aktuelles Stahl
05/02/2019

Den Chefs die gelbe Karten gezeigt

  • Warnstreiks in Kreuztal, Bochum und Duisburg / Fotos (je 8): Norbert Hüsson, Bernd Röttgers, Ulrike Reinker

In Kreuztal, in Bochum und in Duisburg: 1400 Stahlarbeiter aus neun Betrieben legten am zweiten Warnstreiktag für zwei Stunden die Arbeit nieder.

„Die Arbeitgeber jammern auf ganz hohem Niveau“, ruft Helmut Renk (Foto 2) vom Lastwagen herunter. Renk ist Betriebsratsvorsitzender von Thyssen-Krupp Steel in Kreuztal bei Siegen und Mitglied der Verhandlungskommission. Die Idee, Gewinne zu teilen, gehe „nicht in ihren Kopf“. 

Deshalb macht sich Andree Jorgella (Foto 3), der Siegener IG Metall-Bevollmächtigte, keine Kopf. Ihm ist wichtig, dass 300 Beschäftigte vor ihm stehen. „Das ist ein deutliches Zeichen an die Arbeitgeber, dass Ihr hinter unseren Tarifforderungen steht.“ Die IG Metall fordert in der Stahlindustrie 6 Prozent mehr Entgelt sowie 1800 Euro Urlaubsgeld, das wahlweise in Freizeit umgewandelt werden kann. „Wenn’s Brei regnet, halten wir die Schüssel raus“, sagt der IG Metall-Geschäftsführer.

Als die Arbeitgeber auch in der dritten Tarifverhandlung am 1. Februar kein Angebot vorlegten, standen die Metaller auf und gingen. Jorgella: „Wir lassen uns nicht an der Nase herumführen!“

Am 18. Februar wird weiter verhandelt. „Die Arbeitgeber müssen sich bewegen“, ruft Jorgella. Falls die Warnstreiks das nicht bewirken, sei die IG Metall steigerungsfähig. „Warum nicht mal 24 Stunden streiken? Ach, warum nur 24 Stunden? Wir könnten auch in die Urabstimmung gehen.“ 

Die größte Warnstreik-Kundgebung fand bei Thyssen-Krupp Steel Europe (TKSE) in Bochum statt (Fotos 9-16). 800 Beschäftigte kamen dort zusammen: aus den TKSE-Werken Essener Straße und Castroper Straße, von Doncasters Precision Castings, den Stahlwerken Bochum, dem Bochumer Verein Verkehrstechnik und von Thyssen-Krupp Group Services. 

In Duisburg (Fotos 17-24) folgten 300 Beschäftigte von ArcelorMittal dem Warnstreikaufruf der IG Metall. 

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