Aktuelles Stahl
07/02/2019

Stahlarbeiter im Kampfmodus

  • Warnstreik vor Tor 1 der Salzgitter AG / 9 Fotos: Rudi Karliczek

Beim bisher größten Warnstreik in der Stahlindustrie legten in Salzgitter 3000 Beschäftigte für drei Stunden die Arbeit nieder.

Mit Trillerpfeifen und Sirenengeheul machen sie auf der Kundgebung vor Tor 1 der Salzgitter AG lautstark auf ihre Forderungen im Tarifstreit aufmerksam: Beschäftigte von Salzgitter und Salzgitter Flachstahl, der Verkehrsbetriebe Peine, von Ilsenburger Grobblech und Gesis, der Gesellschaft für Informationssysteme, von Salzgitter Business Services, Mannesmann Großrohr, von PTG und Mannesmann Forschung.  

In seiner Rede vor den Warnstreikenden sagt Knut Giesler, Bezirksleiter IG Metall NRW und Verhandlungsführer: „Beim Thema Arbeitszeit haben einige Arbeitgeber die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Das sage ich bewusst hier in Salzgitter. Während um sie herum nahezu alle gesellschaftlichen Kräfte feststellen, dass eine moderne Arbeitswelt ohne eine bessere Vereinbarkeit zwischen Leben und Arbeit nicht denkbar ist, mauern sie sich ein. Statt die Arbeitszeiten zu modernisieren, halten sie weiter an ihrer Herr-im-Haus-Mentalität fest. Diese Zeit aber ist Geschichte! Und das machen wir deutlich.“

Giesler verlangt ein Ende der „Gutsherrenart“ in Salzgitter. Wenn nur der Arbeitgeber bestimme, wann die Menschen arbeiten, handele es sich nicht um ein modernes Unternehmen.

Hasan Cakir, Konzernbetriebsratsvorsitzender der Salzgitter AG, bezeichnet die Haltung der Arbeitgeber als große Unverschämtheit. „Die Arbeitgeber müssen nicht so tun, als wäre unsere Tarifforderung nicht klar und verständlich.“ Schließlich hätten die Vertreter der IG Metall die Forderung mehrfach hinreichend erklärt. Cakir: „Die Beschäftigten lassen sich nicht für dumm verkaufen und haben keine Lust auf solche Spielchen. Sie haben den Arbeitgebern heute eine eindeutige Antwort geben. Wer nicht hören will, muss fühlen.“ Angesichts der besseren Jahre in der Stahlindustrie erwarteten die Beschäftigten eine deutliche Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen. 

"Wir wollen mehr Zeit, mehr Geld, mehr Sicherheit. Und das haben wir verdient", sagt Matthias Wilhelm, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Salzgitter-Peine.

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