Eisen und Stahl Pressemitteilung Stahl
25/03/2020

Tarifergebnis für die Stahlsparte von thyssenkrupp

Gestern am späten Abend wurde für die Beschäftigen der Stahlsparte von thyssenkrupp ein Tarifvertrag Zukunftspakt Stahl 20-30 abgeschlossen.

 

Damit wurden die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt. Betriebsbedingte Kündigungen sind bis zum 31.03.2026 ausgeschlossen. Im Tarifvertrag wurde ein großes Investitionspaket festgelegt, welches die thyssenkrupp Steel Europe AG wieder zukunftsfähig machen wird. Die dazu geplanten Maßnahmen beinhalten strukturelle Anpassungen und einen Personalabbau von rund 3.000 Stellen. Diese Anpassungen werden sozialverträglich und fair vonstattengehen. Dazu haben die Betriebsparteien parallel einen Interessenausgleich und Sozialplan abgeschlossen.

 

Für den Stahlstandort Bochum wird mit den Investitionen für ein Kompetenzzentrum E-Mobilität inklusive Hochfest- und Dualphasenstähle eine echte Zukunftsperspektive geschaffen.

 

Der Verkaufsprozess für den Grobblech-Bereich in Duisburg-Hüttenheim wird nun transparent und unter Beteiligung des Betriebsrates und der IG Metall bis Ende des Jahres durchgeführt & spätestens bis zum 31.03.2021 abgeschlossen sein. Wird kein Käufer gefunden, wird der Grobblech-Bereich bis zum 30.09.2021, spätestens bis zum 31.12.2021 geschlossen.

 

Das im letzten Jahr erkämpfte tarifliche Zusatzentgelt (1000€) wird den Beschäftigten nicht weggenommen, AT-Angestellten werden die 6 zusätzlichen Urlaubstage nicht gestrichen. Die Ausbildungskapazität bleibt auf heutigem Niveau, die aktuelle Übernahmeregelung gilt weiterhin.

 

Ebenfalls wurde ein Sofortpaket zur Corona-Krise vereinbart, da die Auswirkungen immer dramatischere Formen annehmen. Der Arbeitgeber hat flächendeckend Kurzarbeit angekündigt. Das Kurzarbeitergeld wird auf 80 Prozent aufgestockt und basierend auf einer individuell um eine Stunde höheren individuellen Arbeitszeit berechnet.

 

Zur Reduzierung von Kurzarbeit wird für das Kalenderjahr 2020 das tarifliche Zusatzentgelt (1.000 €) nicht ausgezahlt, sondern wie im Tarifvertrag ebenfalls ermöglicht, in einheitlich 5 freie Tage umgewandelt. Diese freien Tage müssen vor der geplanten Kurzarbeit in Anspruch genommen werden. Das Management inklusive Vorstand und Geschäftsführung wird ebenso einen angemessenen Beitrag leisten.

 

Zu diesem Verhandlungsergebnis erklärt Knut Giesler, IG Metall-Bezirksleiter Nordrhein-Westfalen: „Wir konnten mit dem Tarifabschluss Sicherheiten für die Beschäftigten von thyssenkrupp Steel schaffen. Darüber hinaus fließen in den chronisch unterinvestierten Stahlbereich endlich die Gelder, die benötigt werden, um die Kundenanforderungen bedienen zu können. Das ist existenziell wichtig und wir schaffen damit Zukunft.“

 

Tekin Nasikkol, GBR-Vorsitzender von thyssenkrupp Steel Europe AG zum Verhandlungsergebnis:„ Mit dem Tarifvertrag Zukunftspakt Stahl 20-30 schaffen wir in sehr schwierigen Zeiten Sicherheiten für die Beschäftigten der tkSE AG. Das ist eine gute Botschaft! Vereinbart wurde das größte Investitionsprogramm für die Zukunft unserer Stahlstandorte. Wir gestalten heute schon Zukunft, auch in Krisenzeiten, weil es auch eine Zeit nach der Krise geben wird.“

 

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