04/02/2004

16 500 Beschäftigte legten die Arbeit nieder

Auch heute, am 4. Februar, wurden die Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie in ganz Nordrhein-Westfalen fortgesetzt. Insgesamt beteiligten sich 16 500 Beschäftigte aus 110 Betrieben an den bis zu dreistündigen Arbeitsniederlegungen.

Auf einer Kundgebung vor 3500 Warnstreikenden in der Innenstadt von Velbert richtete sich Peter Gasse, IG Metall Bezirksleiter in NRW, an die Scharfmacher im Arbeitgeberlager: „Hört auf, bei der IG Metall die Streikbereitschaft zu testen. Unzumutbare Bedingungen verzögern nur unnötig den Weg zu einem Tarifergebnis, das beide Seiten tragen können. Ich habe den Eindruck, hier wird Ideologie aus Berlin in die Tarifrunde eingeträufelt. Ideologie ist aber Gift für jede Tarifrunde. Jetzt müssen Praktiker vor, die zu Verhandlungslösungen kommen.“

Die IG Metall hat in den bisherigen Verhandlungsrunden den Vorstoß der Arbeitgeber zu einer Ausweitung der Arbeitszeit auf 40 Stunden pro Woche als völlig inakzeptables Programm zu Massenentlassungen abgelehnt. Allein in Nordrhein-Westfalen würden nach einer Stichprobenerhebung der IG Metall in 1000 Betrieben über 48 000 Beschäftigte damit ihren Arbeitsplatz verlieren. Gefordert wird von der IG Metall eine Einkommenserhöhung von 4 Prozent ab dem 1. Januar 2004.

An den Warnstreiks beteiligten sich heute in Dinslaken 500 Beschäftigte aus zwei Betrieben mit einer Demonstration und abschließenden Kundgebung in der Stadthalle. In Ennepetal kamen 400 Beschäftigte aus sechs Betrieben zur zentralen Kundgebung in der Innenstadt zusammen. In Burscheid zogen 650 Beschäftigte aus zwei Betrieben des Kfz-Zulieferers Federal Mogul durch die Stadt. Zu Kundgebungen vor den Werkstoren versammelten sich in Lünen 500 Beschäftigte von DBT und drei weiteren Betrieben, in Overath 120 Beschäftigte der Fa. Scharrenbroich sowie in Wuppertal-Kronenberg 150 Beschäftigte der Fa. Knipex. Weitere Warnstreiks gab es in fünf Benteler-Betrieben in Paderborn und Warburg mit 1370 Beteiligten und bei Bergische Achsen in Wiehl mit 510 Warnstreikenden. Im Miele-Werk in Lette bei Gütersloh legten 300 Beschäftigte für eine Stunde die Arbeit nieder. In Köln stellten in zwei Betrieben 260 Beschäftigte die Arbeit vorübergehend ein. In weiteren 85 Betrieben u.a. in Krefeld, Leverkusen, Olpe, Rheine, Unna, Velbert, Werdohl-Iserlohn, und Wuppertal fanden ebenfalls Warnstreiks mit insgesamt über 8000 Beteiligten statt.

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