09/09/2004

Arbeitgeber provozieren massiven Konflikt

Die Zuspitzung des Tarifkonflikts in der Textil- und Bekleidungsindus-trie war heute, 9. September 2004, Thema der IG Metall-Tarifkommission in Sprockhövel. Mit massivster Ablehnung reagierten die Betriebsräte aus 70 Betrieben der Branche in Nordrhein-Westfalen auf die Forderung der Arbeitgeber.

Nach deren Vorstellung sollen die geltenden tariflichen Regelungen zu Einkommen, Urlaub und Arbeitszeit für Abweichungen durch die einzelnen Betriebe freigegeben werden.

Karlo Sattler, IG Metall-Bezirkssekretär in NRW: „Wer das will, trägt den Tarifkonflikt in jeden Betrieb und an jeden Arbeitsplatz. Das wäre das Ende vom Flächentarifvertrag für diese Branche. Damit würde für Betriebe und Beschäftigte ein Dumpingwettlauf freigegeben, in dem es nur Verlierer geben kann. Wer nur noch billiger statt besser werden will, wird auch die verbliebenen Arbeitsplätze dieser Branche in Deutschland noch vernichten.“

Am 20. September werden die bundeszentralen Verhandlungen fortgesetzt.

Sollte es auch in dieser dritten Verhandlungsrunde kein Einlenken der Arbeitgeber geben, schließt die IG Metall Arbeitskampfmaßnahmen ab dem 1. Oktober nicht mehr aus. Die IG Metall fordert eine Einkommenssteigerung um 3,5 Prozent ab dem 1. Oktober 2004 für eine Laufzeit von einem Jahr. In Textil- und Bekleidungsindustrie von Nordrhein-Westfalen sind 45 000 Beschäftigte tätig.

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