07/10/2004

Bereits über 8000 Beschäftigte im Warnstreik

In Bielefeld, Krefeld, Paderborn, Werdohl und Wuppertal waren heute, 7. Oktober, an den Warnstreiks in der Textil- und Bekleidungsindustrie 1100 Beschäftigte aus 17 Betrieben beteiligt. Bei Johnson & Johnson in Wuppertal ließen die Beschäftigten in allen Schichten vorübergehend die Arbeit ruhen.

Bei Hänsel Textil in Iserlohn blieb heute Vormittag nur die vereinbarte Notbesetzung an den Arbeitsplätzen. 100 Beschäftigte kamen zur Streikversammlung in der Kantine zusammen. In den münsterländischen Orten Greven und Gescher versammelten sich Beschäftigte aus mehreren kleineren Betrieben zu Protestkundgebungen. Weitere Warnstreiks werden morgen, 8. Oktober, in mehreren Bielefelder Betrieben stattfinden.

Bis heute haben in Nordrhein-Westfalen insgesamt über 8 000 Beschäftigte aus 81 Betrieben befristet die Arbeit niedergelegt, um ihrer Forderung nach angemessenen Einkommenssteigerungen Nachdruck zu verleihen. Der Protest richtet sich zugleich gegen die Bedingung der Arbeitgeber, vorab pauschale Öffnungsklauseln für alle Betriebe und alle Vertragsinhalte zu vereinbaren.

400 Warnstreikbeteiligte aus 4 Betrieben wurden von ihren Arbeitgebern nach den gestrigen Warnstreiks vorübergehend ausgesperrt. Betroffen waren Beschäftigte der Textilbetriebe Sara Lee, Vatter und Kettelhack in Rheine sowie von Wefapress Beck & Co GmbH in Vreden. Trotz Aussperrungsdrohung hatten sich die Beschäftigten nicht an der Warnstreikteilnahme hindern lassen.

Karlo Sattler, IG Metall Bezirksekretär in NRW: „Damit ist der Versuch einzelner Arbeitgeber, ihre Beschäftigten einzuschüchtern, völlig fehl geschlagen. Die Menschen lassen sich ihr verfassungsrechtlich geschütztes Streikrecht nicht nehmen.“

Sollte es am kommenden Montag, 11. Oktober, bei den in Wiesbaden wieder aufgenommen Verhandlungen keine deutlichen Fortschritte geben, wird die IG Metall auch in der kommenden Woche zu weiteren Warnstreiks aufrufen.

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