24/06/2004

IG Metall: Arbeitsplätze werden nicht nach Ungarn verlagert

Auf Grundlage einer Rahmenvereinbarung, in der sich IG Metall und Siemens zum Flächentarifvertrag bekennen, wurde nach intensiven Verhandlungen heute ein Ergebnis zur Sicherung der Arbeitsplätze an den Standorte der Siemens AG in Bocholt und Kamp-Lintfort erzielt.

Danach wird die von der Unternehmensleitung aufgrund der besonderen Wettbewerbsverhältnisse bereits beschlossene Verlagerung der Produktion von Handys und Mobiltelefonen nach Ungarn nicht mehr erfolgen. Zur weiteren Standortsicherung der Werke in Bocholt und Kamp-Lintfort werden Investitionen für neue Produkte und Technologieentwicklungen geplant. An beiden Standorten soll es keine betriebsbedingten Kündigungen geben.

Mit dem Ergänzungstarifvertrag wird eine Jahresarbeitszeit von 1.760 Stunden vereinbart. Die Urlaubsvergütungen und das 13. Monatseinkommen werden ab dem 1. Oktober 2004 durch leistungsorientierte Gewinnbeteiligungen ersetzt.

Der Ergänzungstarifvertrag gilt ab dem 1. Juli 2004 für eine Laufzeit von zwei Jahren.

Peter Gasse, IG Metall-Bezirksleiter in NRW: „Die Standorte sind erhalten, aber die Einschnitte sind verdammt hart, die unsere Kolleginnen und Kollegen dafür hinnehmen müssen. Ich erwarte von der Politik ein sofortiges Ende für die massiven Investitionszuschüsse bei Arbeitsverlagerungen. Unsere Steuergelder dürfen für diesen Dumpingwettbewerb in Europa nicht länger missbraucht werden.

Über den erreichten Verhandlungsstand wird der IG Metall-Vorstand in den kommenden Tagen beraten.

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