04/04/2006

33 100 Beschäftigte aus 189 Betrieben verstärken den Druck auf die Arbeitgeber

Vor der 4. Tarifverhandlungsrunde für die 700 000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Nordrhein-Westfalen haben heute 33 100 Beschäftigte mit ein- bis vierstündigen Warnstreiks in 189 Betrieben den Druck auf ihre Arbeitgeber nochmals gesteigert.

Bereits 88 000 Beschäftigte aus 510 Betrieben haben sich bisher an den Warnstreiks in NRW beteiligt. Die IG Metall erwartet für die am Donnerstag, dem 06.04.2006, ab 10.30 Uhr, im Renaissance Düsseldorf Hotel, Nördlicher Zubringer 6, 40470 Düsseldorf stattfindende Verhandlung ein erstes Angebot der Arbeitgeberseite.

Detlef Wetzel, IG Metall-Bezirksleiter in NRW: „Wir wollen mehr Geld, mehr Qualifizierung, mehr Innovation und mehr Altersvorsorge. Darauf haben die Menschen einen Anspruch und das bringt sichere Arbeitsplätze. Die derzeit guten Gewinne müssen auch für die Arbeitnehmer da sein, nicht nur für Manager und Aktionäre. Ohne tragfähiges Angebot würden die Arbeitgeber den Konflikt unnötig verschärfen. Wir wollen nicht den Streit. Wir wollen ein gutes Ergebnis.“

Besondere Schwerpunkte der Warnstreiks gab es heute in Meschede, Lemgo, Gütersloh, Hohenlimburg, Lippstadt, Siegen, Ennepetal, Velbert, Bonn-Rhein-Sieg, Bochum und Köln.
· In Lippstadt beteiligten sich an den Warnstreiks und Demonstrationszügen zum Rathausplatz am Vormittag über 2 000 Beschäftigte von Hella, Rothe Erde sowie aus fünf weiteren Betrieben.
· In Siegen haben insgesamt 3 800 Beschäftigte aus 44 Betrieben an ein- bis zweistündigen Warnstreiks teilgenommen. Zur Demonstration und Kundgebung kamen davon 2 700 Beschäftigte in der Siegener Innenstadt zusammen.
· Auf dem Marktplatz von Lemgo demonstrierten 3 000 Beschäftigte aus 34 lippischen Betrieben, u.a. von Zumtobel Staff, Phönix Kontakt, Weidmüller und dem Automobilzulieferer Isringhausen, für die Forderungen nach zusätzlichem Geld, zusätzlicher Qualifizierung und Innovation.
· In Meschede verließen 700 Beschäftigte der Honsel Werke ab 10 Uhr zur Demonstration und Kundgebung ihre Arbeitsplätze. Auf der Streikversammlung in der Schützenhalle sprach Robert Sadowsky, IG Metall-Tarifsekretär in NRW.
· Am Aktionstag in Ennepetal beteiligten sich 400 Beschäftigte aus fünf Betrieben an der Demonstration und anschließenden Kundgebung auf dem Marktplatz.
· Die Beschäftigten aus 15 Betrieben in Velbert und benachbarten Orten protestierten mit Warnstreiks sowie zwei Autokorsos, zwei Demonstrationszügen und auf einer abschließenden Kundgebung in der Innenstadt von Velbert gegen die Hinhaltetaktik und Verweigerungshaltung der Arbeitgeber. Insgesamt 3500 Beschäftigte u.a. von Kiekert, Visteon und NTN beteiligten sich.
· An einem zweiten Warnstreiktag in Hohenlimburg waren heute 800 Beschäftigte aus drei weiteren Betrieben beteiligt. Bei dem davon betroffenen Unternehmen Bilstein streiten die Beschäftigten derzeit für die Anerkennung des Flächentarifvertrags durch den Arbeitgeber.
· Bei Miele in Güterloh waren an der Kundgebung 2000 Beschäftigte aus neun Betrieben der Region beteiligt. Insgesamt gingen hier in 13 Betrieben 2850 Beschäftigte in den Warnstreik.
· In der Region Bonn-Rhein-Sieg fanden Warnstreiks mit Kundgebungen bei den Mannstaedt-Werken sowie bei GKN Walterscheidt statt. Hier waren insgesamt 750 Beschäftigte aus drei Betrieben beteiligt.
· Zur Kundgebung am Werkstor der Fordwerke in Köln-Merkenich versammelten sich 2500 Beschäftigte. Insgesamt waren in Köln 4500 Beschäftigte aus zwölf Betrieben, u.a. von Atlas Copco und Vaillant an Kundgebungen und Warnstreiks beteiligt.
· In Bochum gab es Warnstreiks u.a. bei Opel, Nokia und Miele mit insgesamt 5200 Beteiligten.
Weitere Warnstreiks und Kundgebungen mit insgesamt 11 400 Beteiligten aus 94 Betrieben hat es heute in Aachen, Düren, Gummersbach, Hamm, Krefeld, Leverkusen, Minden, Mülheim, Remscheid, Solingen und Stolberg gegeben.

Hinweis auf die geplanten Warnstreiks am Mittwoch, den 05.04.2006:
· In Hilchenbach-Dahlbruch bei Siegen wird Detlef Wetzel, IG Metall-Bezirksleiter in NRW, auf der Kundgebung um 10 Uhr auf dem Bernhard-Weiß-Platz sprechen. Die Warnstreikenden aus 27 Betrieben der Region werden ab ca. 9 Uhr zu einer vorangehenden Demonstration erwartet. Ansprechpartner: Hartwig Durt, Tel. 0170-5801050
· In Mönchengladbach gibt es ab 10 Uhr eine Demonstration der Warnstreikenden aus über 30 Betrieben vom Geroplatz zum Arbeitgeberverband, Kaiserstraße, Ansprechpartner: Friedel Coenen, Tel. 0172-7009440
· In Herford werden sich um 9.30 Uhr die Warnstreikenden aus 15 Betrieben zu zwei Demonstrationszügen ab Jahnstadion sowie ab Güterbahnhof versammeln. Die Kundgebung folgt ab 10.30 Uhr auf dem Münster Kirchplatz in der Herforder Innenstadt. Ansprechpartner Peter Kleint, Tel. 0170-3333597
· Vor der Stadthalle in Meinerzhagen (bei Lüdenscheid) ist eine Kundgebung von Warnstreikenden ab 14.30 Uhr geplant. Ansprechpartner: Bernd Schildknecht, Tel. 0171-4747604
· In Aachen finden die Streikversammlungen vor drei Betrieben jeweils um 9.30 Uhr, um 11.30 Uhr und um 12.30 Uhr statt. Ansprechpartner Franz-Peter Beckers, Tel. 0170-3333332
Auch in Warstein und Bestwig bei Arnsberg, in Gummersbach, Hamm, Lüdenscheid, Olpe, Remscheid, Solingen und Werdohl-Iserlohn werden sich Beschäftigte zahlreicher zusätzlicher Betriebe an den morgigen Warnstreiks beteiligen.

Für den Verhandlungstag, Donnerstag, den 06.04.2006 sind zusätzliche Warnstreiks in Hamm, Krefeld, Leverkusen und Recklinghausen geplant. In Unna wird es an diesem Tag um 13 Uhr eine Kundgebung mit Warnstreikenden aus zahlreichen Betrieben auf dem Alten Markt geben. Ab 12 Uhr wird in den Betrieben der Warnstreik beginnen. Die Teilnehmer versammeln sich zu drei Demonstrationszügen, ab 12.30 Uhr ab der Fa. Erstge Westig sowie jeweils am 12.45 Uhr ab Brockhausplatz und ab Eissporthalle. Ansprechpartner Ralf Wehmeier, Tel. 0160-5330244

Wolfgang Nettelstroth
IG Metall-Bezirksleitung Nordrhein-Westfalen
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