13/04/2006

6. Verhandlungsrunde unter erheblichem Druck

Am heutigen Abend werden um 19 Uhr die Beschäftigten der Spätschicht des Sprinter Werks von DaimlerChrysler in Düsseldorf mit ihrem Warnstreik nochmals Druck auf die Arbeitgeber machen. Die Aktion mit Streikversammlung findet am Tor 1 des Werkes statt.

An mehrstündigen Warnstreiks haben sich heute bereits 500 Beschäftigte aus vier Betrieben in Neuss beteiligt. Dort ruhte u.a. die Arbeit bei TRW und Textron.
Am Dienstag, 18. April, wird es um 3 Uhr einen weiteren Warnstreik der Nachtschicht bei DaimlerChrysler in Düsseldorf geben. Die Beschäftigten werden sich am Tor 3 zu einer Aktion mit Kundgebung versammeln.

Am selben Tag beginnt ab 14 Uhr die 6. Tarifverhandlung für die 700 000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Nordrhein- Westfalen. Verhandlungsort ist das Lindner Congress Hotel, Emanuel-Leutze-Str. 17, 40547 Düsseldorf. Verhandelt wird unter erheblichem Druck. Die Arbeitgeber haben mit ihrem bisherigen Angebot von nur 1,2 Prozent für höchste Beteiligung an den flächendeckenden Warnstreiks in dieser Woche gesorgt. Insgesamt haben sich in Nordrhein-Westfalen bisher bereits weit über 180 000 Beschäftigte in knapp 1450 Betrieben an teilweise halbtägigen Warnstreiks beteiligt.

Detlef Wetzel, IG Metall-Bezirksleiter in NRW: „Die Arbeitgeber sollten an den Feiertagen nicht Ostereier, sondern Lösungen für den Tarifkonflikt suchen. Wer seinen Beschäftigten bei besten Ertragslagen der Betriebe weiter nur Reallohnverlust zumutet, provoziert Urabstimmung und Streik. Wir wollen keinen Streik. Wir wollen ein gutes Ergebnis mit mehr Geld, mehr Qualifizierung, mehr Innovation und mehr Altersvorsorge. Das ist das Beste für sichere Arbeitsplätze und das Beste für wirtschaftliches Wachstum.“

Am Donnerstag, 20. April, 10 Uhr, wird die Tarifkommission für die Metall- und Elektroindustrie in Nordrhein-Westfalen den bis dahin erreichten Stand der Verhandlungen bewerten. Ohne weitere Fortschritte könnte dann ein Scheitern der Verhandlungen festgestellt und die Urabstimmung über einen Streik beim IG Metall-Vorstand beantragt werden.

Wolfgang Nettelstroth
IG Metall-Bezirksleitung Nordrhein-Westfalen
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