12/09/2006

6300 Stahlarbeiter legten heute die Arbeit nieder

Für bis zu fünf Stunden ruhte heute die Produktion in Stahlwerken, an Hochhöfen, Stranggussanlagen, Walzstraßen und in weiteren Betrieben der Stahlindustrie in Nordrhein-Westfalen. 6300 Stahlarbeiter beteiligten sich in 18 Betrieben an den Warnstreiks.

Bereits um 4 Uhr in der Nacht wurden zwei Höchhöfen von ThyssenKrupp Steel in Duisburg heruntergefahren. Ab 6 Uhr ging im Stahlwerk Beeckerwerth nichts mehr, ab 7 Uhr stand auch Hamborn. Zur Kundgebung um 11.30 Uhr kamen dann 3000 Stahlarbeiter von ThyssenKrupp Steel, Mittal Steel, Eisenbahn & Häfen, TSTG Schienen Technik und der KBS Kokereibetriebsgesellschaft am Tor 1 von TKS im Duisburger Norden zusammen. Insgesamt waren hier über 3500 an den Warnstreiks beteiligt.

In Bochum sprach IG Metall-Verhandlungsführer Detlef Wetzel auf einer Kundgebung vor 1500 Warnstreikenden von TKS, TKN, Bochumer Verein und Weichenbau: „Die sehr hohe Warnstreikbeteiligung und die umfassenden Produktionsstillstände – das ist der Stoff, der unsere Arbeitgeber zum Nachdenken treiben sollte." Auch bei Doncasters in Bochum gab es bereits in den frühen Morgenstunden eine mehrstündigen Warnstreik mit 100 Beteiligten.

In Dortmund beteiligten sich insgesamt 550 Warnstreikende aus den Betrieben ThyssenKrupp Steel, Dortmunder Oberflächen Centrum und Tailored Blanks an den Warnstreiks und Kundgebungen.
In Düsseldorf gingen ab 10 Uhr 200 Beschäftigte des Werks Reisholz von Vallourec & Mannesmann sowie ab 13 Uhr 230 Beschäftigte von ThyssenKrupp Nirosta, Werk Benrath, in den zweistündigen Warnstreiks. Auch hier gab es Kundgebungen vor den Werkstoren.
In Leverkusen nahmen 200 Beschäftigte von Geberit Mapress an der Streikversammlung teil.

Weitere geplante Warnstreiks:
Am Mittwoch, 13. September liegt ein Schwerpunkt der Warnstreiks in Niedersachsen und Bremen. In Salzgitter wird die Kundgebung um 11 Uhr vor der Hauptverwaltung der Salzgitter AG beginnen. Nach dem Motto „Feuer und Flamme für 7% mehr Lohn und Gehalt" wird es dort eine brennende stählerne Sieben zum Kundgebungsauftakt geben. Redner ist Hartmut Meine, IG Metall- Bezirksleiter für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.
Bereits ab 4 Uhr wird bei den Stahlwerken Bremen gestreikt. Die große Kundgebung dort beginnt um 10 Uhr, am Haupttor 1, Auf den Delben. In Krefeld werden die Beschäftigten von TKN, EWK und Valti zur Kundgebung um 12.30 Uhr zusammenkommen. In Remscheid wird es ab 11.30 Uhr zwei Demonstrationszüge zur Kundgebung ab 12.45 in der Bismarkstraße 88 geben. Beteiligt sind hier die Beschäftigten von ThyssenKrupp sowie Leistritz Turbinenkomponenten. Warnstreiks und Kundgebungen sind zudem in Peine und Hagen geplant.
Fortgesetzt werden die Warnstreiks auch noch am Donnerstag, 14. September in Mülheim an der Ruhr, Siegen, Krefeld, Herborn sowie weiteren Orten.

Die vierte Verhandlung findet am Donnerstag, 14. September um 16 Uhr in Essen statt. Die Arbeitgeber hatten in der dritten Runde ein Angebot von drei Prozent für die sehr lange Laufzeit von 19 Monaten mit einer Einmalzahlung von 500 Euro vorgelegt. Die IG Metall fordert sieben Prozent für zwölf Monate und hatte das Arbeitgeberangebot direkt als „in der Höhe zu niedrig und in der Laufzeit zu lang" zurückgewiesen. Zudem will die IG Metall einen Tarifvertrag zur Beschäftigungsperspektive für Jung und Alt durchsetzen.

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Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
IG Metall-Bezirksleitung NRW
Roßstr. 94, 40476 Düsseldorf
Telefon: (0211) 45484-127
Telefax: (0211) 45484-133
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E-Mail: wolfgang.nettelstroth(at)igmetall(dot)de
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