08/09/2006

Erster Warnstreik mit 800 Stahlarbeitern im Duisburger Süden

Einen starken Auftakt zu den Warnstreiks lieferten heute die Beschäftigten aus der Stahlindustrie im Duisburger Süden. Um 7.30 Uhr wurden die Anlagen bei ThyssenKrupp Süd sowie Tailored Blanks abgeschaltet.

Von der Arbeitsniederlegung betroffen waren auch die Hüttenwerke Krupp Mannesmann und die Salzgitter Mannesmann Forschung. Insgesamt beteiligten sich 800 Beschäftigte an diesem ersten, bis zu drei Stunden dauernden Warnstreik. Aus den vier Unternehmen kamen sie zur Kundgebung vor dem Tor 9 von ThyssenKrupp Süd zusammen. Dem Kundgebungsredner Detlef Wetzel, IG Metall-Bezirksleiter in NRW und Stahl-Verhandlungsführer, überreichten die Stahlarbeiter eine Brezel in Form einer Sieben zur Stärkung für die weiteren Verhandlungen.

Detlef Wetzel stimmte die Warnstreikenden ein: „Diese Tarifrunde wird alles andere als ein Spaziergang. Bisher haben uns die Arbeitgeber noch deutlich zu wenig geboten. Die Produktivitätssteigerung und die außerordentlich guten Gewinne wollen sie allein für sich behalten. Beschäftigungsperspektiven für Ältere und Jüngere soll es nur geben, wenn sie nichts kosten. Ich sage: Nur höhere Einkommen stärken den Aufschwung. Nur Investitionen in die Belegschaften bringen Beschäftigungssicherheit für Jung und Alt sowie Zukunft für die Standorte."

In Düsseldorf, Witten und Bochum folgen bereits am Montag, 11. September weitere Warnstreiks. Bei Vallourec & Mannesmann im Düsseldorfer Werk Rath gehen die Warnstreikenden ab 11 Uhr zu einer Kundgebung vor das Tor 1, Rather Kreuzweg 106. In Witten werden sich die Warnstreikenden aus dem Betrieb EWK Witten ab 9.30 Uhr an einer Kundgebung vor dem Werkstor in der Auestraße 5 im Rahmen des mehrstündigen Warnstreiks beteiligen. In Bochum beginnt der Warnstreik um 9.00 Uhr beim Stahlwerk TKS (EBG) mit Torhausaktionen und einer Kundgebung um 10 Uhr.

Am Dienstag, 12. September gibt es Warnstreiks im Duisburger Norden. Von ThyssenKrupp Steel Hamborn/Beeckerwerth, Mittal Steel Germany, Hochfeld und Ruhrort, Eisenbahn & Häfen, TSTG Schienen Technik und KBS Kokereibetriebsgesellschaft werden sich die Beschäftigten zur Kundgebung in der Zeit von 11:30 bis 13.30 Uhr am Tor 1, Kaiser-Wilhelm-Straße versammeln. Auch in Dortmund, Düsseldorf und Leverkusen wird es an diesem Tag Warnstreiks geben. In Bochum wird Detlef Wetzel auf einer Kundgebung ab 12 Uhr vor dem Tor Süd von TKS, Essener Straße sprechen.

Für Mittwoch, 13. September sind die Warnstreiks in Salzgitter, Bremen, Krefeld, Peine, Hagen und Remscheid geplant.
Auch am Tag der vierten Verhandlungsrunde, Donnerstag, 14. September wird es noch zusätzliche Warnstreiks in Mülheim an der Ruhr, Siegen, Herborn und weiteren Orten geben.

Detlef Wetzel: „Wir sind bereit für eine schnelle Verhandlungslösung. Doch dazu müssen die Arbeitgeber sich noch einen heftigen Ruck geben."
Drei Prozent mehr Lohn und Gehalt hatten die Arbeitgeber für die sehr lange Laufzeit von 19 Monaten in der dritten Verhandlung angeboten. Zusätzlich sollen die Beschäftigten eine Einmalzahlung von 500 Euro erhalten. Für die Auszubildenden soll es Lernmittelfreiheit geben.
Die IG Metall fordert für die 85.000 Beschäftigten in der Eisen- und Stahlindustrie im Tarifgebiet Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen unverändert die Erhöhung der Löhne und Gehälter um sieben Prozent für zwölf Monate und einen neuen Tarifvertrag „Perspektiven für Beschäftigung und alternsgerechtes Arbeiten".

Die vierte Verhandlung beginnt am Donnerstag, 14. September, um 15 Uhr im Scandic Hotel Essen „Hotel Bredeney", Theodor-Althoff-Str. 5, 45133 Essen.

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Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
IG Metall-Bezirksleitung NRW
Roßstr. 94, 40476 Düsseldorf
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Telefax: (0211) 45484-133
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