21/09/2006

Mehr Geld und mehr Perspektive

Nach 10-stündigen intensiven Verhandlungen verständigten sich die IG Metall und der Arbeitgeberverband Stahl in dieser Nacht in Gelsenkirchen auf ein Verhandlungsergebnis.

Die 85 000 Beschäftigten der Eisen- und Stahlindustrie in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen sollen für die Monate September bis Dezember 2006 den Betrag von 500 Euro erhalten. Hinzu kommt eine Einmalzahlung von 750 Euro. Ab dem 1. Januar 2007 sollen die Einkommen um 3,8 Prozent steigen. Für die Auszubildenden werden die Kosten für Lernmittel ab dem ersten Ausbildungstag in voller Höhe durch die Betriebe übernommen. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 31. Januar 2008.

Detlef Wetzel, IG Metall-Verhandlungsführer und Bezirksleiter in NRW: „Mehr Geld und mehr Perspektive für Beschäftigung, das Verhandlungsergebnis bringt unseren Mitgliedern einen ordentlichen Anteil an der guten Ertragslage der Betriebe. Wir wollten ein besseres Ergebnis als 2005. Das haben wir erreicht. Das gute Ergebnis passt zur guten Stahlkonjunktur."

Vereinbart wurde zudem der von der IG Metall geforderte Tarifvertrag „Demografischer Wandel". Verbindlich gibt es damit in den Betrieben der Stahlindustrie künftig umfassende Altersstrukturanalysen. Sie werden zur Grundlage von Vereinbarungen zwischen den Betriebsräten und Arbeitgebern. Ein umfassender Katalog von Maßnahmen der gesundheits- und alternsgerechten Gestaltung von Arbeitsbedingungen wurde definiert. Zudem haben sich IG Metall und Arbeitgeber in einer Verhandlungsverpflichtung darauf verständigt, auch künftig das vorzeitige oder gleitende Ausscheiden aus dem Arbeitsleben unter Beteiligung des Gesetzgebers zu ermöglichen.

Berthold Huber, 2. Vorsitzender der IG Metall: „Wir haben damit tarifpolitisches Neuland betreten. Ein erster Schritt zu neuen Antworten auf den demografischen Wandel ist damit getan. Beide Seiten verpflichten sich, Älteren gesundes Arbeiten bis zur Rente zu ermöglichen, Wege zum früheren Ausscheiden auch künftig zu eröffnen und jungen Menschen damit bessere Perspektiven zu geben. Dieser Tarifabschluss bringt Geld und Perspektive inklusive."

Am Freitag, den 22. September wird die Tarifkommission in Oberhausen über das Verhandlungsergebnis beraten.

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Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
IG Metall-Bezirksleitung NRW
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