10/05/2006

Scheitern der Verhandlungen droht

Zu einer Protestaktion erwartet die IG Metall mehrere hundert Beschäftigte aus Betrieben der holzverarbeitenden Industrie Westfalen-Lippe am Freitag, dem 12. Mai, ab 13 Uhr vor dem Tagungshaus und Kunstmuseum MARTa in Herford.

Dort wird ab 10 Uhr in zweiter Runde über den Tarifvertrag für die 40 000 Beschäftigten dieser Branche verhandelt.

Bisher gibt es von der Arbeitgeberseite im Tarifgebiet Westfalen-Lippe kein Angebot. In Niedersachsen haben die Arbeitgeber bereits am 8. Mai mit einem völlig unzureichenden Angebot das Scheitern der Verhandlungen provoziert. Dort boten sie 1,8 Prozent für 15 Monate sowie eine Einmalzahlung im Volumen von 1,5 Prozent für fünf Monate. Zudem forderten sie, diese Zahlungen von der wirtschaftlichen Situation der Betriebe abhängig machen zu können.

Karsten Kaus, Verhandlungsführer und Bezirkssekretär der IG Metall in NRW: „Ich appelliere an die Arbeitgeber, den kommenden Verhandlungstermin für einen klaren Schritt zur Lösung dieses Tarifkonfliktes zu nutzen. In der Branche stimmen Umsätze, Produktivität und Erträge wieder. Das muss jetzt auch für die Einkommen der Beschäftigten gelten. Nur Reallohnverluste anzubieten ist pure Provokation.“
Die IG Metall fordert eine Erhöhung der Einkommen um 4,5 Prozent. Im Anschluss an die Tarifverhandlungen wird noch am Freitag die Tarifkommission über das weitere Vorgehen beraten. Bei einem erklärten Scheitern der Verhandlungen durch eine der Tarifparteien wäre innerhalb von 14 Tagen ein Schlichtungstermin mit einem gemeinsam zu bestellenden neutralen Schlichter herbeizuführen.
Auf ein solches Schlichtungsverfahren vor einem Ende der Friedenpflicht und dann möglichen Warnstreiks oder weiteren Arbeitskampfmaßnahmen haben sich die Tarifparteien grundsätzlich in einem Schlichtungsabkommen verständigt.

Hinweis: Die Protestaktion um 13 Uhr erfolgt am Verhandlungsort,
Goebenstraße 4 -10, 32052 Herford.

Wolfgang Nettelstroth
IG Metall-Bezirksleitung Nordrhein-Westfalen
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