03/03/2006

Zweite Metalltarifrunde endet ohne Arbeitgeberangebot

Ohne Angebot der Arbeitgeberseite endete auch die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die 700.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie heute in Gelsenkirchen.

Zum Auftakt der Verhandlungen kam es zu Protestaktionen. Über 700 Beschäftigte aus 35 Metallbetrieben der Region forderten von den Arbeitgebern angesichts der guten wirtschaftlichen Lage deutliche Einkommenserhöhung sowie Weiterbildungsverpflichtungen der Betriebe.
Detlef Wetzel, IG Metall-Bezirksleiter in Nordrhein-Westfalen: „Die Arbeitgeber machen nur Vorschläge, die das Geld der Beschäftigten kosten. Argumente mit Substanz haben sie nicht zu bieten. Jeden Euro Lohnerhöhung wollen sie sich an anderen Stellen von den Beschäftigten wiederholen. Für sichere Arbeitsplätze oder Neueinstellungen – immer sollen die Beschäftigten zahlen. Ihnen wollen sie in die Tasche greifen, obwohl sie so gut verdienen wie selten zuvor. Gewinne kann es nicht nur für Unternehmer und Aktionäre geben."

Sollte auch zum nächsten Verhandlungstermin am 23.03.2006 in Düsseldorf kein ernsthaftes Angebot der Arbeitgeber vorliegen, sieht sich die IG Metall zu massiven Warnstreiks gezwungen.
Detlef Wetzel: „Mehr Geld und mehr Beschäftigungssicherheit durch verbindliche Qualifizierungsansprüche – beides müssen die Arbeitgeber bieten."

Die IG Metall fordert in dieser Tarifrunde die Erhöhung der Einkommen um fünf Prozent sowie einen Tarifvertrag zu Qualifizierung und Innovation. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 37 Euro steigen und Vermögenswirksame Leistungen neu abgesichert und für die Altersvorsorge geöffnet werden.

An der Kundgebung zum Verhandlungsauftakt beteiligten sich auch 100 Streikende aus dem Universitätsklinikum in Essen. Nach fast fünf Jahren ohne verbindlichen Tarifvertrag wollen sie einen Tarifvertrag, wie er seit dem 1. Oktober 2005 auch für die Beschäftigten in den kommunalen Krankenhäusern in Nordrhein-Westfalen gilt, mit einer 38,5 statt 40 Stunden-Arbeitswoche.
Dieter Seifert, Verdi-Geschäftsführer in Essen: „Was die Arbeitgeber einem von uns antun, das tun sie uns allen an. Nur wenn wir zusammenhalten, sind wir wirklich stark."

Wolfgang Nettelstroth
IG Metall-Bezirksleitung NRW
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