23/03/2007

Gute Branchenentwicklung – gute Tarifverträge

Die Betriebe der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie befinden sich auf einem anhaltend guten Kurs.

Über die Hälfte der Betriebe in der Küchenmöbelindustrie verzeichnet bereits in den ersten beiden Monaten dieses Jahres einen besseren Auftragseingang als Ende 2006. Das ergab eine Befragung der IG Metall NRW unter den Betriebsräten dieser Teilbranche.

Karsten Kaus, IG Metall-Verhandlungsführer: „Allein im letzten Jahr sind die Umsätze bei Holz und Möbel um mehr als elf Prozent gesteigert worden, während gleichzeitig die Lohnstückkosten um neun Prozent sanken. Auch für 2007 ist mit einer stabilen Umsatzentwicklung zu rechnen.“

Auf der Kostenseite sind die Betriebe erheblich entlastet. Der Anteil der Löhne und Gehälter am Umsatz ist seit 1995 um 30 Prozent gesunken, auf jetzt durchschnittlich 15 Prozent. Die IG Metall-Umfrage unter den Betriebsräten zeigt, dass ca. 65 Prozent der Küchenmöbelbetriebe neue Einstellungen getätigt haben oder derzeit planen. Zur Bewältigung von Auftragsspitzen werden in jedem zweiten Betrieb zusätzlich Leiharbeitnehmer eingesetzt.

Die IG Metall sieht bei ihren Mitgliedern einen sehr hohen Erwartungsdruck. Die Beschäftigten haben in den vergangenen Jahren für erhebliche Produktivitätssteigerungen gesorgt, ohne dass die Einkommen entsprechend gestiegen sind.
Karsten Kaus: „Die Arbeitgeber haben bis jetzt genug gejammert. Die Betriebe, in denen etwas unternommen statt unterlassen wird, sind klar auf Erfolgskurs. Daran sind auch die Beschäftigten zu beteiligen.“

Eine weitere Befragung der IG Metall unter den Betriebsräten der gesamten Branche bestätigt: Die 43 Prozent der Betriebe, in denen Verbesserungsvorschläge der Beschäftigten und Initiativen der Betriebsräte sowie der IG Metall aufgegriffen wurden, waren auch wirtschaftlich besonders erfolgreich. Im Einzelnen sind es die Betriebe mit verbesserten Abläufen (36%), optimiertem Technikeinsatz (57%) und verbesserten Produkten (39%), die sich jeweils stärker als ihre Konkurrenten entwickeln. Als besonderen Schwachpunkt identifizieren die Betriebsräte die Qualifizierung und Motivation der Beschäftigten. Hier geben 79 Prozent der Befragten ihren Betrieben schlechte Werte.
Die IG Metall ist mit der für die Branche angemessenen Forderung von 6,5 Prozent in die jetzt anlaufende Tarifrunde gegangen. Die Laufzeit der bisherigen Tarifverträge für die 40.000 Beschäftigten der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie im Tarifgebiet Westfalen-Lippe endet am 30. April 2007.
Die erste Tarifverhandlung findet am 27. April 2007 in Herford statt.

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Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
IG Metall-Bezirksleitung NRW
Roßstr. 94, 40476 Düsseldorf
Telefon: (0211) 45484-127
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E-Mail: wolfgang.nettelstroth(at)igmetall(dot)de
Internet: www.nrw.igmetall.de
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