20/02/2008

5,2 Prozent mehr Geld - 70 Euro mehr für Auszubildende - Massive Warnstreiks brachten Verhandlungserfolg

Nach zehnstündigen Verhandlungen haben die IG Metall und die Stahl-Arbeitgeber ein Verhandlungsergebnis erzielt.

Um 5,2 Prozent höhere Einkommen sollen die 85.000 Beschäftigten in der Eisen- und Stahlindustrie in Nordrhein-Westfalen, Niedersachen und Bremen ab dem 1. März 2008 erhalten. Überproportional sollen die Ausbildungsvergütungen um 70 Euro monatlich steigen. Für den Monat Februar wurde ein Einmalzahlung von 200 Euro vereinbart. Der Tarifvertrag soll mit einer Laufzeit von 14 Monaten bis zum 31. März 2009 gelten.

Oliver Burkhard, IG Metall Verhandlungsführer: „Die Fünf steht. Nur mit der klaren Bereitschaft zu Urabstimmung und Streik war dieses Verhandlungsergebnis möglich. Die gute wirtschaftliche Situation in der Stahlindustrie kommt jetzt auch dauerhaft bei den Beschäftigten an. Mehr musste her – und das haben wir geschafft."

Vereinbart wurde auch, dass bei den abschließenden Verhandlungen zur Einführung eines „Gemeinsamen Entgeltrahmentarifvertrags“ (GERT) für Arbeiter und Angestellte in der Stahlindustrie Nachteile für Beschäftigte ausgeschlossen sein sollen. Der geforderten Arbeitszeitverkürzung für Ältere haben sich die Arbeitgeber völlig verweigert. Oliver Burkhard: „Verantwortung für Menschen sieht anders aus. Unser Angebot, einen für die Beschäftigten wie die Betriebe wichtigen Schritt zu gehen, haben die Arbeitgeber ausgeschlagen. Das Thema Belastungsreduzierung für Ältere ist damit für uns nicht von der Tagesordnung.“

Die Tarifkommission der IG Metall wird heute, am 20. Februar in Hagen um 14 Uhr über das Verhandlungsergebnis beraten. Die abschließende Entscheidung über eine Annahme des Verhandlungsergebnisses wird es erst nach ausführlicher Diskussion in den Betrieben am Montag, 25. Februar in einer weiteren Sitzung der Tarifkommission geben.

Noch am Verhandlungstag hatten über 4500 Stahlbeschäftigte bei betrieblichen Kundgebungen und vor dem Verhandlungshotel für zusätzlichen Druck auf die Arbeitgeber gesorgt. Insgesamt beteiligten sich über 39.000 Warnstreikende an den Aktionen seit dem Ende der Friedenspflicht am 1. Februar 2008.

Auch über 4.000 Warnstreikende im Tarifgebiet Stahl-Ost hatten sich zusätzlich an den Warnstreiks beteiligt. Für dieses Tarifgebiet folgt am Donnerstag, 21. Februar die nächste Verhandlung.

Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
IG Metall-Bezirksleitung Nordrhein-Westfalen
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