16/05/2008

Betrieb für Betrieb zurück zum Flächentarifvertrag

In sechs Unternehmen des Kraftfahrzeughandwerks gelten bereits wieder für über 1500 Beschäftigte Tarifverträge mit der IG Metall. Damit sind Tarifbedingungen vereinbart, wie sie auch in allen anderen Tarifgebieten bundesweit abgeschlossen werden konnten.

Die Beschäftigten erhalten ab dem 1. April 2008 um 2,5 Prozent höhere Einkommen. Zum 1. Dezember 2008 sowie zum 1. Dezember 2009 gibt es jeweils nochmals 2,0 Prozent mehr. Die Laufzeit der Tarifverträge endet Ende Februar 2010. Die Bedingungen des Manteltarifvertrags gelten weiter. Eine unbezahlte Mehrarbeit gibt es nicht.

Da sich der Landesverband des Kraftfahrzeughandwerks als Tarifpartner der IG Metall unmittelbar vor der sechsten Verhandlungsrunde am 24. April 2008 selbst aufgelöst hatte, nachdem er sich mit der Forderung nach unbezahlter Mehrarbeit nicht durchsetzen konnte, verhandelt die IG Metall jetzt Betrieb für Betrieb den Abschluss von Tarifverträgen. In der kommenden Woche sollen Tarifverträge in 23 weiteren Betrieben mit insgesamt 7.500 Beschäftigten abgeschlossen werden.

Werner Birkhahn, IG Metall Verhandlungsführer in Nordrhein-Westfalen: „Unsere Mitglieder haben einen Anspruch auf faire Tarifbedingungen. Das was bundesweit an Entgelterhöhungen möglich ist, muss bei gleicher wirtschaftlicher Situation auch in Nordrhein-Westfalen gelten. Mit unseren Mitgliedern werden wir jetzt in jedem Betrieb dafür sorgen. Die ersten Abschlüsse zeigen: Mit den einzelnen Arbeitgebern kommen wir jetzt zu den Ergebnissen, denen sich die Landesvereinigung im Kfz-Handwerk durch Selbstauflösung entzogen hat."

In allen Betrieben verhandelt die IG Metall derzeit über den gleichen Tarifvertrag. Die angestrebte Überführung dieser Haus-Tarifverträge in einen neuen Flächentarifvertrag ist dabei jeweils Vertragsbestandteil.
Werner Birkhahn: „So werden wir alles dafür tun, dass es künftig auch in Nordrhein-Westfalen wieder einen Flächentarifvertrag im Kraftfahrzeughandwerk gibt."

Beim Autohaus Glinike in Minden gibt es heute einen ersten Warnstreik. Auch hier wollen die Beschäftigten den neuen Tarifvertrag für sich durchsetzen.

Werner Birkhahn: „Wenn die derzeitigen betrieblichen Verhandlungen nicht zu Erfolgen führen, stehen im Juni koordinierte Urabstimmungen an."

Die bisher vereinbarten Tarifverträge gelten für die Beschäftigten der Rheinischen Kraftwagen GmbH in Bonn, die Beschäftigten in den Betrieben der Stein-Gruppe in Köln und Gummersbach, die Beschäftigten von Baggen in Krefeld sowie von Auto Pflanz in Bochum, Herne, Witten und Gelsenkirchen, auch in Bielefeld bei Steinböhmer sowie Franken in Dinslaken, Duisburg, Krefeld gibt es Abschlüsse.

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Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
IG Metall-Bezirksleitung NRW
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