15/08/2008

Bezirkskonferenz der IG Metall NRW in Düsseldorf

Am 15./16. August tagt in Düsseldorf im Hotel Maritim am Flughafen die Bezirkskonferenz der IG Metall Nordrhein-Westfalen. Die kommende Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie steht für die 450 Delegierten und Gäste im Zentrum der Diskussion an den beiden Tagen.

Oliver Burkhard, IG Metall-Bezirksleiter in NRW: „Es gibt keinen Grund zur Bescheidenheit. Die wirtschaftliche Lage in der Metall- und Elektroindustrie ist nach wie vor deutlich besser als in der zurückliegenden Tarifrunde. Von dem Gerede über Rezessionstendenzen lassen wir uns nicht bange machen. Wenn sich Auftragslagen wieder einem Normalmaß nähern, hat das nichts von einem Einbruch der Konjunktur. Die Renditen liegen über den Vorjahren. Auch 2009 wird für die Branchen ein Wachstum zwischen vier und fünf Prozent erwartet. Die Inflation drückt die Menschen. Das prägt die Diskussion zur Forderung sowie die Erwartungen an den Abschluss. Schon im Oktober gehen die Verhandlungen los. Wir wollen eine schnelle Einigung und werden auch eine harte Auseinandersetzung nicht scheuen."

Am 3. September 2008 wird die Tarifkommission der IG Metall NRW über die Forderungsempfehlung beraten. Am 31. Oktober 2008 endet die Laufzeit des derzeit gültigen Tarifvertrags. Zeitgleich endet auch die Friedenspflicht. Umfassend bereitet sich die IG Metall NRW auf die Tarifrunde in allen Betrieben vor. Über 3000 Tarifverantwortliche werden in diesen Tagen angesprochen. Sie sind einbezogen, um mit einem sehr genauen Bild über die wirtschaftliche Situation in den Betrieben, die absehbare Personalentwicklung und die Erwartungen der Mitglieder in diese Tarifrunde zu gehen.

Für die letzten vier Jahre der bezirklichen Arbeit zog Oliver Burkhard eine positive Bilanz. Die Steigerung der Mitgliederzahl in den Betrieben um ein Prozent im Jahr 2007 sowie besonders die Zuwächse bei den Auszubildenden und Jugendlichen um sechs Prozent, aber auch die Erfolge beispielsweise im Kraftfahrzeughandwerk wertete er als die klare Bestätigung für eine richtige Schwerpunktsetzung.
Oliver Burkhard: „Keine andere politische Organisation hat mehr junge Menschen im vergangenen Jahr gewonnen. Die Erfolge geben uns recht. Wir haben uns darauf ausgerichtet, die Mitglieder umfassend zu beteiligen. Das machen wir auch, wenn es um die Sicherheit von Arbeitsplätzen geht. Mit unserer Offensive ‚besser statt billiger’ haben wir Unternehmen erfolgreich gefordert, in die Sicherung von Arbeitsplätzen durch Innovationsstrategien zu investieren, statt von den Beschäftigten Abweichungen von Tarifverträgen zu verlangen oder Arbeitsplätze zu verlagern. Diesen Kurs werden wir auch in den kommenden Jahren halten."

An die Landesregierung richtet sich die IG Metall mit der Aufforderung, mehr Verantwortung zur Stärkung der Entwicklung industrieller Arbeit zu übernehmen. Oliver Burkhard: „Über 60 Prozent aller Arbeitsplätze in NRW hängen direkt an der industriellen Entwicklung. Das ist ein Zeichen wirtschaftlich hoher Leistungsfähigkeit. Aber wir brauchen ein wirtschaftspolitisches Konzept der Landesregierung, das diese Stärken weiter fördert. Wir brauchen beste Antworten auf den Fachkräftemangel. NRW muss mehr in Aus- und Weiterbildung investieren. Energieintensive Betriebe und die Grundstoffindustrie müssen eine Zukunft haben, denn unsere Stärken sind die Fähigkeiten in der gesamten Wertschöpfungskette. Mit einer Initiative pro Industrie und Arbeitsplätze muss es um die Zusammenführung der besten Projekte und Wissenschaftler gehen, damit Chancen genutzt und Risiken frühzeitig erkannt und angegangen werden. Wir werden die Landesregierung daran messen, ob sie über den Industriestandort nur redet oder ob sie bereit ist, wirklich etwas zu tun."

Mit der Konferenz setzt die IG Metall NRW das Startzeichen für eine weitere Stufe in der Kampagne „Gleiche Arbeit – Gleiches Geld". Ab dem 17. August wird die bereits erfolgreiche Aktion zusätzlich durch den Einsatz eines Trucks vor Betrieben und auf öffentlichen Plätzen unterstützt. Die erste Staffel startet am 17. August in Düren. In der Woche folgen Aktionen in Essen, Gütersloh und Minden. Ziel der IG Metall ist die Durchsetzung der Gleichbehandlung von Leiharbeitnehmern bei Arbeitsbedingungen und Einkommen. Bereits in mehr als 70 Betrieben in NRW konnten Vereinbarungen erzielt werden, mit den Arbeits- und Entgeltbedingungen für Leiharbeitnehmer verbessert werden. Eine zweite Staffel der Aktion beginnt am 9. September in Dortmund.

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Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
IG Metall-Bezirksleitung NRW
Roßstr. 94, 40476 Düsseldorf
Telefon: (0211) 45484-127
Telefax: (0211) 45484-133
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E-Mail: wolfgang.nettelstroth(at)igmetall(dot)de
Internet: www.nrw.igmetall.de

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