28/02/2008

Warnstreik-Aktionskonferenz am 8. März in Essen

Am 8. März werden rund 1000 Beschäftigte aus den Betrieben des Kfz-Handwerks in Nordrhein-Westfalen auf einer Aktionskonferenz in der Messe Essen Warnstreiks vorbereiten.

Die Kfz-Arbeitgeber haben mit ihrem Ansinnen, die 40-Stunden Woche bei gleichzeitig massivem Lohnabbau einzuführen, die Stimmung in den Betrieben der Branche ordentlich angeheizt.

Die IG Metall fordert für die 85.000 Beschäftigten der Branche die Steigerung der Einkommen um fünf Prozent ab dem 1. März 2008 für eine Laufzeit von zwölf Monaten. Der von den Arbeitgebern gekündigt Manteltarifvertrag soll unverändert wieder in Kraft gesetzt werden. Zusätzlich will die IG Metall einen Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung neu vereinbaren. Damit soll ein verbindlicher Rahmen für betriebsspezifisch erforderliche Lösungen zum Erhalt von Arbeitsplätzen geschaffen werden.

Die Arbeitgeber rückten in der gestrigen dritten Verhandlungsrunde in Dortmund keinen Millimeter von ihrer Forderung nach unbezahlter Mehrarbeit für alle Beschäftigten ab. Ohne jeden Entgeltausgleich wollen sie die 40-Stunden-Woche einführen. Das Angebot einer mageren Lohnsteigerung von nur zwei Prozent soll nur dann gelten, wenn die IG Metall die Einführung der 40-Stunden-Woche mitmacht.

Werner Birkhahn, IG Metall-Verhandlungsleiter für das Kfz-Gewerbe NRW: „Was die Arbeitgeber in dieser Tarifrunde wollen, ist nichts anderes als drastischen Lohnabbau. Um bis zu 14,3 Prozent sollen die Einkommen durch die unbezahlte Mehrarbeit sinken. Das Entgeltangebot von zwei Prozent wird damit zur puren Farce. Bis zu 3000 Euro würden Beschäftigte im Jahr verlieren, die heute schon 40 Stunden arbeiten. Zusätzlich würde die unbezahlte Mehrarbeit den massenhaften Verlust von Arbeitsplätzen bedeuten sowie die Übernahmen von Ausgebildeten gefährden."

Angesichts der derzeit wirtschaftlich nicht einfachen Situation in der Branche bietet die IG Metall den Arbeitgebern zusätzliche Möglichkeiten einer noch flexibleren Arbeitszeitgestaltung und die Ausweitung der regelmäßigen bezahlter Mehrarbeit an. Darauf wollen die Arbeitgeber sich jedoch nicht einlassen, obwohl Untersuchungen belegen, dass gerade in dieser Branche die bestehenden tariflichen Möglichkeiten der Flexibilisierung zu 90 Prozent nicht genutzt werden und damit auf Umsatzsteigerungen von bis zu 15 Prozent verzichtet wird.
Werner Birkhahn: „Wir bestreiten nicht, dass Autohäuser angesichts ständig neuer Rabattaktionen der Hersteller unter Kostendruck stehen. Dafür sind aber die Beschäftigten nicht in Haft zu nehmen. Wir wollen konstruktiv verhandeln. Die Arbeitgeber aber setzen mutwillig den Betriebsfrieden aufs Spiel. So provozieren sie den Arbeitskampf."

Auf der Aktionskonferenz werden Detlef Wetzel, 2. Vorsitzender der IG Metall, und Oliver Burkhard, IG Metall-Bezirksleiter in Nordrhein-Westfalen sprechen.
Die Konferenz beginnt am 8. März 2008 um 10 Uhr in der Messe Essen, Norbertstraße, 45131 Essen.
Nach dem Ende der Friedenspflicht am 29. Februar 2008 werden Warnstreiks im Kfz-Handwerk NRW für die Zeit ab dem 12. März 2008 vorbereitet.

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Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
IG Metall-Bezirksleitung NRW
Roßstr. 94, 40476 Düsseldorf
Telefon: (0211) 45484-127
Telefax: (0211) 45484-133
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