Metall & Elektro Tarifrunde 2008
03/09/2008

Ziel ist ein höherer Abschluss als 2007

Zum Start in die Tarifrunde für die etwa 700.000 Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie in Nordrhein-Westfalen hat heute die Tarifkommission in Sprockhövel die derzeitige wirtschaftliche Lage und die Aussichten für das kommende Jahr bewertet.

Große Übereinstimmung bestand darin, dass diese Tarifrunde einen höheren Abschluss als 2007 bringen muss. Mit diesem letzten Abschluss gab es 4,1 Prozent sowie eine zweite Stufe von 1,7 Prozent Einkommenserhöhung bei insgesamt 19 Monaten Laufzeit. Die bisherigen Diskussionen in den Regionen in Nordrhein-Westfalen zielen mehrheitlich auf eine Forderung zwischen sieben und acht Prozent.

Oliver Burkhard, Bezirksleiter der IG Metall NRW: "Die heutigen Berichte unserer Tarifkommissionsmitglieder bekräftigen, die wirtschaftliche Lage in unseren Branchen ist deutlich besser als die derzeitige öffentliche Stimmung. In den Betrieben wird mit höchster Auslastung gearbeitet, die Erträge sind gut. Für 2009 wird in unseren Branchen ein Wachstum von vier bis fünf Prozent erwartet. Die Inflationsentwicklung macht erheblichen Druck auf die Beschäftigten. Deshalb werden wir mehr fordern, und wir wollen mehr durchsetzten als 2007."

Auch in den kommenden Wochen wird in der IG Metall weiter zur Forderungshöhe diskutiert. Ihre 10.000 Tarifverantwortlichen befragt die IG Metall NRW derzeit zu ihrer Bewertung der wirtschaftlichen Lage und Perspektiven in den Betrieben der Branche. Gefragt wird beispielsweise nach der Auftragslage, den Überstunden, der Personalplanung, den Fachkräftelücken, der aktuellen bzw. absehbaren Auslastungen der vorhandenen Kapazität sowie nach den Erwartungen der Mitglieder an einen Tarifabschluss. Zur Aufstellung der Forderung kommt die Tarifkommission der IG Metall NRW am 19. September 2008 erneut zusammen.

Ergänzend zur Forderung nach mehr Geld hat die Tarifkommission heute auch darüber beraten, einen Schritt zur Besserstellung der Leiharbeitnehmer zum Thema dieser Tarifrunde zu machen. Die Arbeitgeber sollen aufgefordert werden, mit ihren Betriebsräten entsprechende Regelungen zu treffen, wie das bisher bereits in 120 Betrieben seit Anfang 2008 in Nordrhein-Westfalen erreicht wurde.

Oliver Burkhard: "Es kann nicht sein, dass es in den Betrieben Beschäftigte erster und zweiter Klasse gibt. Deshalb beziehen wir auch die Leiharbeitnehmer in diese Tarifrunde mit ein."

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