29/01/2008

Zweite Verhandlungsrunde endet ohne Arbeitgeberangebot

Die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die 85.000 Beschäftigten der Eisen- und Stahlindustrie in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen wurde heute in Gelsenkirchen ohne Ergebnis beendet.

Die Arbeitgeber legten erneut kein Angebot vor, trotz bester wirtschaftlicher Daten aus allen Betrieben der Branche.
Zum Verhandlungsauftakt kamen etwa 150 Beschäftigte aus Stahlbetrieben in Duisburg, Dortmund und Osnabrück. Mit der Aufforderung "Mehr muss her, und zwar schnell" trugen Stahlbeschäftigte in Hitzeschutzkleidung überdimensionale Geldsäcke in den Verhandlungsraum. Sie forderten die Arbeitgeber auf, die Beschäftigten unverzüglich an den sprudelnden Gewinnen zu beteiligen.

Oliver Burkhard, IG Metall-Bezirksleiter in Nordrhein-Westfalen: "Ihre traumhaften Gewinne können die Arbeitgeber nicht klein reden. Der Stahlindustrie geht es glänzend. Auf Hinhaltekonzepte lassen wir uns in dieser Tarifrunde keinesfalls ein. Wenn die Arbeitgeber den Druck aus den Betrieben brauchen, werden sie ihn auch bekommen. Auf Warnstreiks sind wir bestens vorbereitet."

In der morgigen Sitzung der Tarifkommission wird die IG Metall über Warnstreiks entscheiden, die nach dem Ende der Friedenspflicht ab Freitag, 1. Februar, in allen Betrieben des Tarifgebiets möglich sind.
Die IG Metall fordert eine Einkommenssteigerung von acht Prozent und die Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 100 Euro für eine Laufzeit von zwölf Monaten ab dem 1. Februar 2008.
Zu der ebenfalls geforderten Arbeitszeitverkürzung für Beschäftigte ab dem 50. Lebensjahr gab es in der Tarifverhandlung einen ersten Austausch von Positionen, ebenfalls noch ohne Ergebnis. Die IG Metall will so für ältere Beschäftigte Belastungen aus den Arbeitsbedingungen der Stahlindustrie mindern und einen gesunden Übergang in die Altersrente fördern. Damit knüpft sie an den bereits bestehenden Tarifvertrag zum demografischen Wandel an.

Hinweis an die Medien:
Über die Ergebnisse der Beratung in der Tarifkommission und den Auftakt zu Warnstreiks am 1. Februar werden wir morgen in einer gesonderten Pressemitteilung bis 15 Uhr informieren. Die Tarifkommission wird morgen um 11 Uhr im IG Metall-Bildungszentrum Sprockhövel zusammenkommen. Die Beratungen sind nicht öffentlich.
Dritter Verhandlungstermin ist Dienstag, der 12. Februar, um 15 Uhr im Maritim Hotel in Gelsenkirchen.

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Wolfgang Nettelstroth, Pressesprecher
IG Metall-Bezirksleitung NRW
Roßstr. 94, 40476 Düsseldorf
Telefon: (0211) 45484-127
Telefax: (0211) 45484-133
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E-Mail: wolfgang.nettelstroth(at)igmetall(dot)de
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