Für die etwa 2.500 Beschäftigten in der Polstermöbelindustrie in Nordrhein-Westfalen gibt es einen neuen Tarifvertrag. Im Mai 2010 erhalten die Beschäftigten 200 Euro als Einmalzahlung. Die Auszubildenden bekommen einmalig 70 Euro. Ab Mai 2011 steigen die Einkommen um 1,5 Prozent.

Helga Schwarz-Schumann, IG Metall-Verhandlungsführerin in der Polstermöbelindustrie NRW: "Es gibt mehr Geld und per Manteltarifvertrag haben wir gesichert, dass es bei 30 Tagen Urlaubsanspruch bleibt. Auch beim Weihnachtsgeld gibt es keine Abstriche."
 
Die Arbeitgeber hatten die Vorstellung, den jährlichen Urlaubsanspruch von 30 auf 25 Tage abzusenken. Weder damit noch mit einer Kürzung des Weihnachtsgeldes konnten sie sich durchsetzen.
 
Der neue Manteltarifvertrag sichert den Ausgebildeten sech Monate Übernahme in ein festes Arbeitsverhältnis nach Ausbildungsabschluss. Die Beschäftigten bekommen altersvorsorgewirksame Leistungen in Höhe von 360 Euro vom Arbeitgeber bezahlt. Zur Absicherung der Arbeitsplätze können betrieblich bis zu 130 zusätzliche Arbeitsstunden vereinbart werden. Voraussetzung ist, dass die Beschäftigen vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt sind, am wirtschaftlichen Erfolg beteiligt werden und ins Unternehmen investiert wird.
 
Das gestern in Herford erzielte Verhandlungsergebnis wurde erst vor dem Hintergrund einer starken Beteiligung an den Warnstreiks möglich. Die Beschäftigten von Elastoform in Duisburg hatten Mitte März vorübergehend die Arbeit niedergelegt.
 
Der neue Tarifvertrag für das Entgelt tritt am 1. Mai 2010 in Kraft und hat eine Laufzeit von 24 Monaten bis Ende April 2012. Der Manteltarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 30. September 2011. Die Tarifkommission berät das Verhandlungsergebnis am 6. Mai 2010. Die Erklärungsfrist endet am 13. Mai 2010.

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Wolfgang Nettelstroth
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