Pressemitteilung
15/02/2012

Fortsetzung der Forderungsdiskussion

Mehrere Hundert Betriebsräte, Vertrauensleute sowie Jugend- und Auszubildendenvertreter der Metall- und Elektroindustrie sind heute ab 17 Uhr in der Stadthalle Hagen zur vierten Regionalkonferenz in Nordrhein-Westfalen versammelt. Vertreten sind Beschäftigte aus Betrieben der Metall- und Elektroindustrie im südlichen Westfalen, dem Siegerland und der bergischen Region.

Im Zentrum steht die Diskussion eines umfassenden Forderungspakets. Der IG Metall geht es um höhere Entgelte, die unbefristete Übernahme der Ausgebildeten und bessere Regelungen für Leiharbeiter.
 
Oliver Burkhard, IG Metall-Bezirksleiter in NRW: "Wir wollen gleich dreimal mehr: Mehr Geld, denn die Beschäftigten haben es verdient; mehr Fairness in der Leiharbeit, denn es darf keine zwei Klassen von Beschäftigten geben; und mehr Perspektive für die junge Generation - die unbefristete Übernahme nach der Ausbildung muss wieder zur Regel werden."

Betriebsräte werden heute darüber berichten, wie sie betrieblich faire Bedingungen bei der Leiharbeit erstreiten und die dauerhafte Übernahme der Ausgebildeten durchsetzen. In über 300 Betrieben in NRW gibt es bereits so genannte Besser-Regelungen für Leiharbeiter. Sie bekommen so ein höheres Entgelt – teilweise bereits entsprechend dem Grundsatz „gleiche Arbeit, gleiches Geld“, Leiharbeit wird begrenzt und Leiharbeiter werden  in reguläre Beschäftigung übernommen. 2.337 Leiharbeiter hat die IG Metall NRW allein mit diesen Erfolgen im vergangenen Jahr als neue Mitglieder hinzugewonnen.
 
Oliver Burkhard, IG Metall-Bezirksleiter in NRW und Verhandlungsführer: „Unsere betrieblichen Erfolge bestätigen: Bessere Regelungen für Leiharbeiter sind möglich, und zwar mit gut organisierten Belegschaften. Das konnten wir zudem bereits in der Stahlindustrie zeigen. Wir sind entschlossen, alle drei Tarifforderungen am Ende der Tarifrunde über die  Ziellinie zu bringen."
 
In mindestens drei von zehn Betrieben der Metall- und Elektroindustrie werden Stammbeschäftigte durch Leihkräfte ersetzt, mit bis zu 50 Prozent geringeren Einkommen. Das geht aus einer Befragung unter fast 400 Betriebsratsvorsitzenden in Nordrhein-Westfalen Anfang Januar 2012 hervor. Die Befragung ergab auch, dass nur jeder siebte Ausgebildete direkt dauerhaft übernommen wird und dass nach einem Jahr Befristung in 36 Prozent der Betriebe weitere Befristungen und Leiharbeit folgen.
 
Oliver Burkhard, IG Metall-Bezirksleiter in NRW: "Die junge Generation braucht echte Perspektiven, statt weiter in Befristung und Leiharbeit abgedrängt zu werden. Die Übernahme nach der Ausbildung ist gut für sie und sie hilft, die demografischen Herausforderungen in den Betrieben zu bewältigen."
 
Zum Entgelt hat der Vorstand der IG Metall bereits einen Forderungsrahmen bis zu 6,5 Prozent empfohlen. Noch bis zur Zusammenkunft der Tarifkommission NRW am 23. Februar 2012 wird diskutiert. Endgültig wird der IG Metall-Vorstand dazu am 24. Februar 2012 beraten.
 
Nächster Verhandlungstermin mit den Metall-Arbeitgebern in Nordrhein-Westfalen ist der 14. März 2012.
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Wolfgang Nettelstroth
IG Metall-Bezirksleitung NRW
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