Metall & Elektro
09/05/2012

Gegenforderungen der Metallarbeitgeber ausgebuht

"Das brauchen die Arbeitgeber", rief der Velberter IG Metall-Bevollmächtigte Michele Dattaro auf der Warnstreikkundgebung, "sie müssen sehen, dass wir viele sind." Der Platz neben der Alten Kirche in Velbert-Mitte war voll besetzt. 2500 Beschäftigte aus 15 Betrieben legten heute für mehrere Stunden die Arbeit nieder.

"Unsere Geduld geht zu Ende", rief Michele Dattaro. Seit Dezember 2011 wüssten die Metallarbeitgeber, was die IG Metall fordere: mehr Mitbestimmung in der Leiharbeit und die unbefristete Übernahme der Ausgebildeten. Und seit Februar stehe die Entgeltforderung fest: 6,5 Prozent mehr Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung. Für 12 Monate. Doch erst Mitte April legten die Arbeitgeber ein Angebot vor, dass einer Abfuhr gleichekomme: 3 Prozent für 14 Monate - kein bisschen mehr Mitbestimmung bei der Einstellung von Leiharbeitern und keine unbefristete Übernahme der Ausgebildeten nach bestandener Abschlussprüfung.

Nicht Arbeitgeber hätten die Forderungen nicht mit sachlichen Argumenten, sondern aus machtpolitischen Gründen zurückgewiesen, erklärte Dattaro. Ihr Motto laute: "In meiner Badewanne bin ich der Kapitän."

Dattaro: "Uns fünf Monate hinhalten und dann kaum etwas anbieten - das ist eine Provokation."

Als solche empfinden die Velberter Metaller wohl auch die Gegenforderungen der Arbeitgeber, die sie mit Buh-Rufen quittierten: Die Wochenarbeitszeit soll verlängert werden, indem künftig 30 statt 18 Prozent der Belegschaft 40 Stunden arbeiten, und die Befristung von Arbeitsverträgen soll um ein auf drei Jahre verlängert statt reduziert werden.

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