Metall & Elektro
22/05/2012

Leiharbeiter erhalten bis zu 50 Prozent mehr Lohn

Auch die Leiharbeiter in der Metall- und Elektroindustrie erhalten mehr Geld. Die IG Metall und die Unternehmensverbände der Zeitarbeit einigten sich in der vergangenen Nacht in Frankfurt am Main auf einen Branchenzuschlag. Verhandelt wurde ein bundesweit geltender Tarifvertrag. Der IG Metall-Bezirksleiter von NRW, Oliver Burkhard, war Mitglied der Verhandlungskommission.

Leiharbeiter, die ab November 2012 mehr als sechs Wochen in einem Betrieb der Metall- und Elektrobranche eingesetzt sind, erhalten zunächst einen Zuschlag von 15 Prozent auf ihr Tarifentgelt. Weitere Zuschläge gibt es nach drei, vier, sieben und neun Monaten - bis zur Höhe von 50 Prozent.

In der niedrigsten Entgeltgruppe bedeutet dies ein Monatsplus von über 180 Euro nach sechs Wochen. In der höchsten Entgeltgruppe und bei einem Einsatz von mehr als neun Monaten erhöht sich das Tarifentgelt sogar um rund 1.380 Euro. Damit wird die Differenz kleiner zwischen dem Tarifentgelt der Stammbeschäftigten und dem der Leiharbeitnehmer, die nach den Tarifen der Verbände BAP und IGZ entlohnt werden. Alle besseren betrieblichen Regelungen werden mit diesem Tarifvertrag abgesichert.

Oliver Burkhard, Metall-Bezirksleiter in Nordrhein-Westfalen: "Bei der Entgeltlücke von Leiharbeitern haben wir mit diesem Abschluss ordentlich aufgeholt, auch wenn sie damit noch keineswegs geschlossen ist. Wer nicht bereits von unseren betrieblichen Besser-Vereinbarungen profitiert, bekommt ab Jahresende 2012 ein echtes Einkommensplus von bis zu 50 Prozent." Und nur mit den Verleihern, die sich daran halten, könne es künftig in der Metall- und Elektroindustrie noch Verträge geben. 

Mit Blick auf den in Baden-Württemberg erzielten Pilotabschluss für die Metallindustrie sagte Burkhard: "Mehr Geld für Leiharbeiter und erweiterte Mitsprache der Betriebsräte, dass sind die richtigen Schritte gegen den Missbrauch von Leiharbeit." Vom Grundsatz "Gleiche Arbeit - gleiches Geld" rücke die IG Metall nicht ab. "Wir sind ihm jedoch ein deutliches Stück näher gekommen", sagte Burkhard. "Unsere Arbeit für bessere Bedingungen in der Leiharbeit geht weiter."

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