Pressemitteilung
30/01/2012

Start in heiße Phase der Metalltarifrunde 2012

Mehrere hundert Vertrauensleute und Betriebsräte aus der Metall- und Elektroindustrie im Rheinland und der Aachener Region sind heute ab 17 Uhr in der Stadthalle Köln-Mülheim zur Regionalkonferenz versammelt.

Von dieser Konferenz wird für die Region das Startzeichen für die heiße Phase der Tarifrunde 2012 ausgehen. In der großen Tarifkommission aber auch unter den Mitgliedern und in den Betrieben der Branche in NRW wird bereits intensiv über die Erwartungen an den nächsten Tarifabschluss gesprochen. Zur Höhe der Entgeltforderung wird bisher ein Rahmen bis zu 6,5 Prozent diskutiert. Endgültig entscheiden dazu die Tarifkommission für NRW am 23. Februar 2012 und der IG Metall Vorstand am 24. Februar 2012.
 
Neben einer Erhöhung der Entgelte geht es der IG Metall und ihren Mitgliedern in dieser Tarifrunde um zwei weitere gewichtige Forderungselemente: Angestrebt wird eine Lösung für die dauerhafte Übernahme der Ausgebildeten sowie für faire und begrenzte Leiharbeit.
 
Oliver Burkhard, IG Metall-Bezirksleiter in NRW: "Wir wollen in dieser Tarifrunde gleich dreimal mehr. Mehr Geld, weil es die Beschäftigten verdienen, mehr Fairness in der Leiharbeit, weil es keine zwei Klassen von Beschäftigten geben darf und mehr Perspektive für die junge Generation, weil die nur befristete Übernahme nach der Ausbildung zur leidigen Regel geworden ist."
 
Auf der heutigen Regionalkonferenz wird über das gesamte Forderungspaket diskutiert. Und Betriebsräte werden darüber berichten, wie sie erfolgreich faire Bedingungen bei der Leiharbeit erstritten und die dauerhafte Übernahme der Ausgebildeten durchgesetzt haben. In über 300 Betrieben in NRW gibt es bereits so genannte "Besser-Regelungen" für Leiharbeiter. Sie bekommen so ein höheres Entgelt, teilweise bereits entsprechend dem Grundsatz "Gleiche Arbeit - Gleiches Geld", Leiharbeit wird begrenzt, Leiharbeiter in reguläre Beschäftigung übernommen. 2337 Leiharbeiter hat die IG Metall NRW allein mit diesen Erfolgen im vergangenen Jahr als neue Mitglieder hinzu gewonnen.
 
Oliver Burkhard: "Wir können uns nicht darauf verlassen, dass die Politik nun plötzlich und unerwartet für Fairness auf dem Arbeitsmarkt sorgt. Wir nehmen das jetzt deshalb selbst in die Hand. Wir wollen, dass Tarifverträge das in Zukunft regeln. Unsere Durchsetzungsstärke in den Betrieben ist letztlich das Einzige, auf das wir uns verlassen können".
 
In einer Befragung unter fast 400 Betriebsratsvorsitzenden in Nordrhein-Westfalen Anfang Januar 2012 hatte die IG Metall festgestellt, dass ein Drittel der Betriebe in der Metall- und Elektroindustrie mit Leiharbeit reguläre Stammarbeitsplätze verdrängt, in der Regel bei bis zu 30 und 40 Prozent geringeren Einkommen. Die Befragung ergab auch, dass nur jeder siebte Ausgebildete direkt dauerhaft übernommen wird, nach einem Jahr Befristung oft die weitere Befristung und Leiharbeit folgt.
 
Oliver Burkhard: "Die junge Generation braucht echte Perspektiven, statt in Befristung und Leiharbeit abgedrängt zu werden. Die Übernahme nach der Ausbildung ist gut für sie und sie hilft, die demografischen Herausforderungen in den Betrieben zu bewältigen."
 
Weitere Regionalkonferenzen werden am 8. Februar 2012 in Anröchte sowie am 15. Februar 2012 in Hagen folgen.
 
Nächster Verhandlungstermin mit den Metall-Arbeitgebern in Nordrhein-Westfalen ist der 14. März 2012.
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Wolfgang Nettelstroth
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