Pressemitteilung
05/10/2012

Über 50 Kundgebungen und Aktionen für faire Bezahlung

Mit über 50 Aktionen setzten sich heute Metallerinnen und Metaller in ganz Nordrhein-Westfalen für fair bezahlte Arbeit ein.

Sie nahmen den „Welttag für menschenwürdige Arbeit“ am 7. Oktober zum Anlass, um heute unter dem Motto "Prekäre Beschäftigung Stopp“ gegenüber Unternehmen und Politik auf die faire Bezahlung aller Beschäftigten zu drängen, anstelle von Lohndumping durch Leiharbeit und schlecht bezahlte Werkverträge.

Christian Iwanowski, Leiharbeitsbeauftragter der IG Metall NRW: „Gegenüber Unternehmen und Politik wird es keine Ruhe geben, solange die Menschen nicht für gleiche Arbeit auch gleich bezahlt werden. Nur fair bezahlte Arbeit schützt vor einem Leben unter Bedingungen von Hartz IV und Altersarmut.“

Ab 1. November 2012 bekommen Leiharbeitnehmer, die zu dem Zeitpunkt bereits seit sechs Wochen in einem Betrieb der Metall- und Elektroindustrie eingesetzt sind, einen Branchenzuschlag in Höhe von 15 Prozent. Dieser Zuschlag wird in Stufen auf bis zu 50 Prozent nach neun Monaten angehoben. „Damit haben wir einen starken Erfolg erzielt. Das zeigt zugleich: Es lohnt für faire Arbeitsbedingungen und faire Bezahlung einzutreten", erklärt Iwanowski.

In Witten kamen über 100 Beschäftigte der Deutschen Edelstahl-Werke (DEW) zu einer Kundgebung vor dem Werkstor zusammen. Bei den DEW wird Leiharbeit eingesetzt, wie sie gedacht ist: Zum Abfangen von Auftragsspitzen und Ausfällen durch Krankheit. Für DEW-Leihbeschäftigte gilt Equal Pay – gleiches Geld für gleiche Arbeit. Zudem wurden in den vergangenen fünf Jahren annähernd 200 Leiharbeitnehmer fest übernommen. Auf der Kundgebung würdigten die Beschäftigten das als Zeichen ihrer erfolgreichen Mitbestimmung. Sie forderten alle Unternehmen in NRW auf, diese Regelungen zu übernehmen.

In Düsseldorf hatte die IG Metall-Jugend bereits am Vortag eine Filmaktion gestartet. Damit machte sie auf gravierende Missstände bei ABB in Ratingen aufmerksam. Dort werden 250 Leiharbeitnehmer eingesetzt, fast 50 Prozent der gewerblich Beschäftigten. ABB ist darüber hinaus der einzige Großbetrieb der Metall- und Elektroindustrie in der Region, in dem bisher keine Vereinbarung zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Entgelte für Leiharbeitnehmer gilt.

In Krefeld fuhr die IG Metall insgesamt 14 Betriebe mit ihrem Plakatmobil an. Vor jedem Betrieb wurde Halt gemacht, um Beschäftigten die Gelegenheit zu geben, sich an einer kurzen Aktion zu beteiligen und um ihrer Forderung nach fairer Arbeit Ausdruck zu verleihen.

In Mülheim an der Ruhr waren 50 Metallerinnen und Metaller mit einer Befragungs- und Informationsaktion in der Innenstadt aktiv. Im Gespräch mit Passantinnen und Passanten erklärten die Gewerkschaftsmitglieder, warum sie sich für fair bezahlte Arbeit stark machen. Die Beschäftigten bekamen zahlreiche positive Rückmeldungen, einige Passanten berichteten von ihren eigenen Erfahrungen mit Leiharbeit und Werkverträgen.

Aktionen fanden auch statt in Bochum, Düren, Essen, Gütersloh, Hamm, Lippstadt, Minden, Olpe, Paderborn, Siegen, Unna und Wuppertal.

Berichte, Fotos und Filme zu den Aktionen gibt es auf der Homepage des IG Metall-Bezirks NRW www.igmetall-nrw.de

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Wolfgang Nettelstroth

IG Metall-Bezirksleitung NRW

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