Pressemitteilung
23/01/2012

Unbefristete Übernahme und faire Leiharbeit

In zweiter Verhandlungsrunde strebt die IG Metall NRW am morgigen Dienstag, 24. Januar 2012, in Düsseldorf eine Lösung für die unbefristete Übernahme der Ausgebildeten und für faire Leiharbeit an. In der ersten Verhandlung, am 2. Dezember 2011 hatten die Arbeitgeber sich dazu nicht bereit gezeigt.

Oliver Burkhard, IG Metall-Bezirksleiter in NRW: "Wir machen Druck für eine gute Lösung - aus gutem Grund. Nicht einmal jeder siebte Ausgelernte wird direkt dauerhaft übernommen. Und nach der Befristung geht es oft nur befristet weiter. In jedem dritten Betrieb der Metall- und Elektroindustrie gilt das für die Mehrheit der Auszubildenden. Heute über Fachkräftemangel klagen, aber ausgebildete junge Fachkräfte nicht fest einstellen - das geht nicht zusammen. Das ist fatal für die jungen Menschen und ein Versäumnis an unserer künftigen industriellen Leistungsfähigkeit."
 
Auch faire Leiharbeit will die IG Metall in der Metall- und Elektroindustrie flächendeckend durchsetzen. Denn in mindestens drei von zehn Betrieben werden Stammbeschäftigte durch Leihkräfte ersetzt, bei bis zu 50 Prozent geringeren Einkommen. In über 300 Betrieben in NRW gibt es bereits "Besser-Vereinbarungen". Damit wird Entgelt aufgestockt - bis zur völligen Angleichung zu den Stammbeschäftigten, die Leiharbeit begrenzt oder die Übernahme von Leiharbeitern in reguläre Beschäftigung geregelt.
 
Oliver Burkhard: "Jede abgeschlossene Besser-Vereinbarung beweist, Leiharbeit geht fair und begrenzt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger wollen wir im Flächentarifvertrag vereinbaren."
 
Bereits am Mittwoch, den 25. Januar 2012 folgt auf die zweite Verhandlungsrunde eine Regionalkonferenz mit IG Metallern aus dem Ruhrgebiet und dem Münsterland in Bochum. Ab 17 Uhr werden sich in der Jahrhunderthalle mehrere hundert Betriebsräte und Vertrauensleute aus zahlreichen Betrieben der Region versammeln, um sich auf die anstehende Tarifrunde vorzubereiten.
 
Am Donnerstag, den 26. Januar berät die Tarifkommission ab 10 Uhr in Düsseldorf den erreichten Verhandlungsstand, die wirtschaftliche Situation der Branchen und die Erwartungen an die Entgelttarifverhandlungen.
 
Über die Forderungsempfehlung zum Entgelt wird der IG Metall-Vorstand am 7. Februar beraten. Am 23. Februar steht die Entscheidung der Tarifkommission NRW über die Forderungshöhe an. Die Laufzeit der bestehenden Entgelttarifverträge endet am 31. März 2012, die Friedenspflicht am 28. April 2012.
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Wolfgang Nettelstroth
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