Pressemitteilung
09/10/2013

Keine Ausgliederung in Servicegesellschaft

Der Mobilfunkanbieter Vodafone wird nicht, wie ursprünglich geplant, etwa 2.500 der insgesamt ca. 10.000 Arbeitsplätze in Deutschland in eine gesonderte Servicegesellschaft auslagern. Das wurde in mehrmonatigen Verhandlungen durch eine tarifvertragliche Absicherung erreicht. Die große Tarifkommission hat gestern Abend in Düsseldorf den Mitgliedern der IG Metall die Annahme des Verhandlungsergebnisses empfohlen.

Mit dem neuen Tarifvertrag wird das Unternehmen verpflichtet, innerhalb der nächsten vier Jahre keine Arbeitsplätze in eine gesonderte Servicegesellschaft auszulagern. Zudem konnte erreicht werden, dass bis Ende Oktober 2017 betriebsbedingte Kündigungen bei dem Geschäftsbereich Customer Operations ausgeschlossen sind. Ursprünglich wollte das Unternehmen ein Viertel aller Arbeitsplätze, besonders aus der Kundenbetreuung, in eine Servicegesellschaft auslagern und damit den Bereich tariflicher Absicherungen und Standards der IG Metall dauerhaft verlassen. Das wird mit diesem Tarifvertrag verhindert.

Die zunächst besonders strittigen Standorte in Bautzen und Stahnsdorf bleiben ebenso wie die in Ratingen, Hannover-Langenhagen und Eschborn bis mindestens 31. Oktober 2017 durch die tarifliche Absicherung erhalten. Das Unternehmen hat sich zudem dazu verpflichtet, auch in Zukunft allen Beschäftigten bei Vodafone jeweils die Einkommenserhöhungen zu zahlen, die die IG Metall für die Metall- und Elektroindustrie erreicht.

Bestandteil des Verhandlungsergebnisses ist die Einführung eines neuen Entgeltsystems für alle Beschäftigten von Customer Operations. So wie beim Entgeltrahmenabkommen (ERA) in der Metallindustrie gibt es für die Einkommen aller Beschäftigten eine Bestandssicherung. Zu der Lösung gehört, dass bei Neueinstellungen für einfache Tätigkeiten im Callcenter ein jährliches Startentgelt von 22.000 Euro bei einer 38,5 Stunden Woche vereinbart wurde. Nach spätestens zwei Jahren kommen die Beschäftigten in die nächste Entgeltgruppe mit möglichen Steigerungsstufen auf bis zu 27.720 Euro.

In den nächsten zwei Wochen werden zuerst die Mitglieder der IG Metall und dann alle betroffenen Beschäftigten das Ergebnis diskutieren. Am 25. Oktober 2013 wird die Tarifkommission endgültig über die Annahme entscheiden. ____________________________________

Wolfgang Nettelstroth
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