Pressemitteilung
22/04/2013

Provozierendes Angebot in der Metall- und Elektroindustrie

In der zweiten Tarifverhandlung für die 700.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Nordrhein-Westfalen haben die Arbeitgeber heute in Neuss ihr Angebot vorgelegt. Die Verhandlung endete bereits nach zwei Stunden.

Knut Giesler, IG Metall Bezirksleiter in Nordrhein-Westfalen: „Mit ihrem provozierenden Angebot unterlaufen die Arbeitgeber jede Messlatte für faire Tarifsteigerungen. Die wirtschaftlichen Aussichten drehen immer mehr auf Wachstum. Aber Wachstum erfordert gerade jetzt in Deutschland den Impuls ordentlicher Einkommenssteigerungen. Doch für die Beschäftigten soll kaum der Inflationsausgleich drin sein. Dabei läuft es in fast 80 Prozent der Betriebe stabil bis sehr gut. Mit diesem Angebot provozieren die Arbeitgeber Warnstreiks.“

Die Arbeitgeber erwarten, dass die Beschäftigten für Mai und Juni 2013 auf jegliche Einkommenssteigerung verzichten. Ab Juli soll es dann für elf Monate um 2,3 Prozent höhere Einkommen geben. Real würden die Einkommen - gerechnet auf zwölf Monate - nur um 1,9 Prozent steigen, weniger als die absehbare Inflationsrate.

Giesler: „Ein solches Einfrieren der Reallöhne wäre Gift für das Wachstum unserer Wirtschaft; in Deutschland und in Europa.“

 Eine aktuelle Befragung unter den Betriebsräten der Metall- und Elektroindustrie in Nordrhein-Westfalen bestätigt die zunehmend positive wirtschaftliche Entwicklung. Während im Dezember 2012 etwa 70 Prozent der Betriebsräte von befriedigender bis sehr guter Auftragslage berichteten, waren es im April 2013 bereits 78 Prozent. Der Anteil der Betriebe mit stabiler und verbesserter Beschäftigung stieg in dieser Zeit von 67 auf 79 Prozent.

Die Mitglieder der Tarifkommission für die Metall- und Elektroindustrie in NRW werden am Mittwoch, den 24. April 2013 ab 10 Uhr in Schwerte das Angebot der Arbeitgeber bewerten. Dann wird auch über mögliche Warnstreiks ab Anfang Mai entschieden. Die IG Metall fordert um 5,5 Prozent höhere Einkommen für eine Laufzeit von zwölf Monaten.
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Wolfgang Nettelstroth
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