Mit Warnstreiks machten heute 550 Beschäftigte aus sechs Betrieben der Textil- und Bekleidungsindustrie in Vreden und Rheine Druck auf ihre Arbeitgeber. Damit wollen sie einen neuen „Tarifvertrag Demografie“ erreichen. Wie in anderen Branchen auch soll dieser Tarifvertrag die Arbeitsbedingungen alters- und alternsgerechte verbessern, den Ausgebildeten die Übernahme sichern sowie Möglichkeiten der Altersteilzeit eröffnen.

Mit den über alle Schichten erfolgenden Warnstreiks ruhte bei Quadrant in Vreden für insgesamt drei Stunden die Arbeit. Allein aus der Früh- und Spätschicht waren 200 Beschäftigte an den Warnstreiks beiteiligt.

Bei DBA, Belfein, Kettelhack und Setex in Rheine stand die Produktion der Früh- und Spätschichten am heutigen Mittag für insgesamt zwei Stunden. Dort versammelten sich die 250 Warnstreikenden vor dem Betrieb von Kettelhack zu einer Kundgebung. Dem Firmenchef, der auch Mitglied der Verhandlungskommission auf Arbeitgeberseite ist, haben sie damit ihre Anforderungen an einen neuen Tarifvertrag direkt übermittelt.

Eine betriebliche Aktion gab es zudem bei Irskens in Mönchengladbach, einem Unternehmen der Oberkleidung, in die 50 Beschäftigte einbezogen waren.

Heide Schnare, Tarifsekretärin für die Textil- und Bekleidungsindustrie in Nordrhein-Westfalen: „Die hohe Warnstreik-Beteiligung in den aufgerufenen Betrieben macht deutlich, dass die Arbeitgeber sich endlich bewegen müssen. Die Beschäftigten wollen nicht länger auf annehmbare Ergebnisse warten.“ Zur dritten bundesweiten Verhandlungsrunde am Montag, den 11. November in Mainz erwartet die IG Metall von den Arbeitgebern deutliche Schritte zur Lösung des Tarifkonfliktes. Weitere Warnstreiks werden morgen folgen, in Düren, Emsdetten und Bocholt.
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Wolfgang Nettelstroth
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