Holz & Kunststoff
09/01/2014

Arbeitgeber provozieren Warnstreiks

Die Tarifverhandlungen in der Kunststoffindustrie Lippe sind gescheitert, gestern lehnten die Arbeitgeber einen Schlichtungsvorschlag ab. Heute tagte die Tarifkommission der IG Metall. "Wir organisieren jetzt Warnstreiks", sagte anschließend der Detmolder IG Metall-Sekretär und Verhandlungsführer Svend Newger. "Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren."

Die Schlichtung war Ende 2013 auf den 8. Januar 2014 vertagt worden. Beide Tarifvertragsparteien sollten Zeit haben, über den Vorschlag der Schlichterin Bettina Dahlmann nachzudenken. Die Direktorin des Arbeitsgerichts Wuppertal hatte angekündigt, dass sie über ihren Vorschlag nicht verhandeln, sondern nur abstimmen lassen wollte.

Ihr Schlichtungsvorschlag sah vor: Erstens einmal 100 Euro für November, Dezember und Januar. Zweitens 53 Euro für die Zeit von Februar bis Oktober dieses Jahres, die zudem die Entgelttabellen erhöhen. Und drittens 2,1 Prozent mehr Lohn und Gehalt für die Monate November 2014 bis April 2015.

Die IG Metall akzeptierte diesen Vorschlag. "Obwohl er an die Schmerzgrenze der Beschäftigten geht", sagte Gewerkschaftssekretär Newger. Gefordert hatte die IG Metall fünf Prozent mehr Geld für eine Tarifvertragslaufzeit von zwölf Monaten.

Entgegen der Absprache wollten die Arbeitgeber gestern nachverhandeln. "Sie wollten uns noch weiter drücken", erklärte Newger.

Die IG Metall-Unterhändler erhielten heute Rückendeckung von ihrer Tarifkommission. Sie sprach die Empfehlung an die Betriebsräte aus, vorläufig keine Überstunden-Anträge des Arbeitgebers zu genehmigen. Außerdem solle auf Betriebsversammlungen über die Tarifauseinandersetzung diskutiert werden. Svend Newger: "Der Arbeitgeberverband ist verantwortlich dafür, dass der Tarifkonflikt jetzt in die Betriebe getragen wird."

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