27/03/2014

Engere Zusammenarbeit „eine wahre Freude“

Gemeinsam sind wir stärker: Die IG Metall-Verwaltungsstellen Mülheim, Essen und Oberhausen rücken enger zusammen. Gestern Abend fand ihre erste gemeinsame Delegiertenversammlung statt. „Eine wahre Freude“, sagte der dienstälteste Bevollmächtigte, der Essener Bruno Neumann.

Kooperation ist für die IG Metall-Region M(ülheim), E(ssen) und O(berhausen) – kurz MEO – kein Fremdwort. Schon seit Jahren arbeiten die drei Verwaltungsstellen zusammen; Bildungsveranstaltungen werden gemeinsam organisiert, auch die Jugendarbeit und die Werbung von Angestellten.

Offensichtlich haben die Akteure Gefallen daran gefunden. Sie gründeten fünf Arbeitsgruppen, deren Name gleichzeitig ihr Arbeitsauftrag ist: Sie diskutieren seit Anfang März über „Zukunftsthemen“, „Betriebsbetreuung“, „Mitgliederbetreuung“, „Jugendarbeit“ und „Gremien“. Wo gibt es Schnittmengen? Was lässt sich gemeinsam effektiver bewerkstelligen? Wo können wir uns ergänzen?

Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen werden der Steuerungsgruppe vorgelegt, sprich den haupt- und ehrenamtlichen Bevollmächtigten (Bevos). Sie empfehlen wiederum den Ortsvorständen, welches Arbeitsfeld ab wann gemeinsam beackert werden soll. Auf einer gemeinsamen Klausurtagung Mitte des Jahres werden dann die Würfel fallen.

Eine realistische Perspektive der Kooperation von MEO ist eine gemeinsame Geschäftsführung; dabei würden die Verwaltungsstellen selbstständig bleiben. Ob letztlich eine Fusion der Verwaltungsstellen ansteht, ist offen.

Alle drei Verwaltungsstellen schreiben schwarze Zahlen

„Wir sind keine Getriebenen, wir gestalten unsere Zukunft autonom“, erklärten die Bevollmächtigen Volker Becker-Nühlen (Mülheim), Bruno Neumann (Essen) und Peter Koppers (Oberhausen). Den 124 Delegierten in der Oberhausener Luise-Albertz-Halle präsentierten sie positive Ortskassenbestände, obwohl die Mitgliederzahlen in Mülheim und Oberhausen rückläufig sind, nur in Essen nicht. Mülheim zählte Ende 2013 exakt 9710 Mitglieder, Essen 11.058 und Oberhausen 5976. Der Anteil der Vollbeitragszahler oder betriebsangehörigen Mitglieder beträgt zwischen 61 und 47 Prozent.

Die negative Mitgliederentwicklung in der Region MEO hat objektive Gründe. Wie Bezirksleiter Knut Giesler den Delegierten berichtete, sind seit 1995 im Organisationsbereich der IG Metall 246.000 Industriearbeitsplätze verloren gegangen – und davon allein in NRW 209.000! Hinzu kommt: Das Ruhrgebiet verliert Jobs, die Randstädte gewinnen hinzu.

IG Metall-Bezirksleiter Knut Giesler begrüßte das Kooperationsvorhaben. Es sei „kein Sparkonzept“. Es gehe vielmehr darum, erfolgreicher zu arbeiten.

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