06/09/2014

Siegburger für IG Metall-Vorstand nominiert

Der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Bonn-Rhein-Sieg, Ralf Kutzner, ist für den IG Metall-Vorstand nominiert worden. Die 75 NRW-Delegierten zum Gewerkschaftstag im Oktober 2015 haben den 55-Jährigen heute in Sprockhövel mehrheitlich vorgeschlagen. Die Vorstandswahl findet am 9. September statt.

Notwendig geworden ist diese Wahl, weil Bruno Neumann Mitte des Jahres in den Ruhestand gegangen ist. Er war Geschäftsführer der IG Metall Essen und ehrenamtliches Vorstandsmitglied der IG Metall. NRW stellt sieben ehrenamtliche Vorstandsmitglieder.

Vorgeschlagen worden ist Ralf Kutzner von der Bezirkskommission, die Teil der Bezirksleitung ist und alle vier Jahre von der Bezirkskonferenz gewählt wird. Ob der Personalvorschlag aus NRW angenommen wird, entscheidet der Beirat, das höchste beschlussfassende Organ der IG Metall zwischen den Gewerkschaftstagen. Kutzner stammt aus Bitterfeld in Sachsen-Anhalt, hat Kfz-Mechaniker gelernt und ist seit 1991 als Gewerkschaftssekretär in Siegburg aktiv. Er wurde 2005 zum 1. Bevollmächtigten der IG Metall Bonn-Rhein-Sieg gewählt. Kutzner versprach, „das, was wir in NRW erarbeiten, im Vorstand hörbar zu machen, er wolle „eine Starke Stimme aus NRW“ im IG Metall-Vorstand sein.

"Hinten zu machen und vorne etwas effektiver sein"

IG Metall-Bezirksleiter Knut Giesler appellierte an die Delegierten, noch mehr Beschäftigte für die IG Metall zu gewinnen. Und bemühte ein Bild aus dem Fußball: „Wir machen hinten zu, sprich verhindern Austritte, machen im Mittelfeld weniger Tikitaka – und sind vorne etwas effektiver, sprechen mehr Beschäftigte auf eine Mitgliedschaft an.“

Katharina von Hebel (Foto 2), die stellvertretende Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Ford, definierte die IG Metall als „Lobby aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“ – und berichtete, dass sie mit diesem Argument auch Angestellte für die IG Metall erfolgreich werbe. Mustafa Cözmez (Foto 3), Vertrauensmann bei Ford, rief dazu auf, alle Leiharbeitnehmer auf eine Mitgliedschaft anzusprechen. Viele seien motiviert, der IG Metall beizutreten; sie müssten nur angesprochen werden.

Wilfried Müller (Foto 4), Sprecher der Vertrauensleute bei Thyssen-Krupp Steel Europe (TKSE) in Duisburg, regte an, den Vertrauensleuten per Betriebsvereinbarung oder gar per Tarifvertrag freie Zeit für Gewerkschaftsarbeit im Betrieb einzuräumen. Ein Betriebsrat bei TKSE in Duisburg sei für 500 bis 800 Beschäftigte, „die ersticken in Ausschussarbeit“, sagte Müller, sie könnten sich kaum um Mitgliederwerbung kümmern. Udo Bonn aus Köln (Foto 5) rief dazu auf, betriebliche Auseinandersetzungen offensiv zu führen. Das mache eine Gewerkschaft attraktiv. Beschäftigte organisierten sich, so Bonn, wenn sie merkten, „es geht zur Sache“.

Ahmet Yildiz (Foto 6) von Tedrive in Velbert berichtete aus seiner Praxis als Betriebsrat: „Wir begrüßen jeden neuen Kollegen und jede neue Kollegin vernünftig, bleiben in Kontakt und sind ständig ansprechbar.“ Außerdem stehen er und andere Metaller frühmorgens vor Betrieben ohne Betriebsrat und werben für die IG Metall. Yildiz: „Wir müssen die Leute wachküssen!“

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