26/11/2015

Mehr Geld für Stahlarbeiter

Die Altersteilzeit bleibt unverändert, die Auszubildende erhalten eine Fahrtkostenerstattung.

Die Einkommen der 75.000 Beschäftigten und Auszubildenden der nordwestdeutschen Stahlindustrie werden ab dem 1. Januar 2016 um 2,3 Prozent steigen. Für die Monate November und Dezember 2015 gibt es eine Einmalzahlung von insgesamt 200 Euro. Die Auszubildenden erhalten einmalig 80 Euro. Der Tarifvertrag läuft bis zum 28. Februar 2017.
Der Tarifvertrag zur Altersteilzeit konnte unverändert verlängert werden. Für 5 Prozent der Beschäftigten gibt es damit auch künftig diese Möglichkeit des Übergangs in die gesetzliche Rente. Den Auszubildenden steht eine Fahrtkostenerstattung für die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zwischen Betrieb und Berufsschule zu; sie tragen einen Eigenanteil von 40 Euro im Monat; darüber hinausgehende Kosten werden erstattet. Der Tarifvertrag Werkverträge wurde bis zum 28. Februar 2017 verlängert.
Auf dieses Verhandlungsergebnis verständigten sich die IG Metall und der Arbeitgeberverband Stahl heute in den frühen Morgenstunden nach elfstündiger Verhandlung in Düsseldorf.
Knut Giesler, Verhandlungsführer der IG Metall: „Nach sehr schwierigen Verhandlungen konnten wir uns auf diesen akzeptablen Kompromiss verständigen. Trotz wirtschaftlich schwieriger Zeiten in der Stahlbranche werden unsere Mitglieder nicht von der insgesamt guten wirtschaftlichen Entwicklung abgekoppelt. Mit der Sicherung der Altersteilzeit gibt es auch weiterhin eine Möglichkeit für ein vorzeitiges Ausscheiden aus den Betrieben. Für die Auszubildenden bedeutet die Fahrtkostenerstattung ein zusätzliches Plus.“
Über das erzielte Verhandlungsergebnis wird die Tarifkommission der IG Metall am 27. November in Bochum beraten.
Die Tarifparteien haben sich darüber hinaus darauf verständigt, zur Sicherung der Arbeitsplätze in der Branche gemeinsam den intensiven Dialog mit der Politik zu suchen. Die beiden großen Themen hierbei sind die drohenden Mehrbelastungen aus dem Emissionsrechtehandel und die chinesischen Billigimporte von Stahl nach Europa.
Knut Giesler: „Sichere Arbeitsplätze und faire Einkommen in der Stahlindustrie erfordern faire Wettbewerbsbedingungen. Dazu muss auch die Politik in Europa ihren Beitrag leisten. Darin sind wir uns mit den Arbeitgebern einig.“

Bericht

Mike Schürg
IG Metall-Bezirksleitung NRW
Roßstr. 94, 40476 Düsseldorf
Telefon: (0211) 45484-162
Mobil:     0170 – 33 33 731
E-Mail:   Mike.Schuerg(at)igmetall(dot)de
Internet:  www.igmetall-nrw.de

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