Aktuelles Stahl
28/01/2016

Stahlwerker klären Bevölkerung auf

Beschäftigte von Thyssen-Krupp Steel Europe (TKSE) informieren in der Duisburger Innenstadt über die politischen Probleme ihrer Branche.

In der Öffentlichkeit zeigen sich die Beschäftigten der Stahlindustrie meist nur, wenn sie für höhere Einkommen und bessere Arbeitsbedingungen demonstrieren. Während der "Aktionswoche Stahl ist Zukunft" des IG Metall-Stahlbüros war das anders: IG Metall-Vertrauensleute bei TKSE zogen heute in die Duisburger Innenstadt und verteilten Flugblätter. Ihr Ziel: Für eine europäische Klimapolitik zu werben, die der Stahlindustrie nicht den Garaus macht.

Durch die geplante Verteuerung der Emissionsrechte drohen den Stahlfirmen finanzielle Belastungen in Höhe ihrer Investitionen - eine Katastrophe. Eine Branche, die sich keine Investitionen mehr leisten kann, stirbt einen langsamen Tod. Für den Umweltschutz hätte das verheerende Folgen: Länder wie China, die sich einen Dreck um den Ausstoß von Treibhausgasen scheren, könnten alleine den Stahlbedarf decken. Zu Lasten der Umwelt.

Der EU-Stahlimport aus China dürfte 2015 auf sieben Millionen Tonnen gestiegen sein. Die Produktion dieser Menge hat 13,9 Millionen Tonnen CO2 verursacht, in Europa hätte sie nur 9,7 Millionen Tonnen verursacht - also 4,2 Millionen Tonnen weniger. "In Deutschland und Europa wird der sauberste Stahl der Welt produziert", sagt der Leiter des IG Metall-Stahlbüros, Heiko Reese. Sein Fazit: "Umweltschutz funktioniert nur global - oder gar nicht."

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