Aktuelles Pressemitteilung
28/01/2016

Tarifkommission empfiehlt 4,5 bis 5 Prozent mehr Entgelt

Die Tarifkommission für die Metall- und Elektroindustrie in Nordrhein-Westfalen hat sich heute in Sprockhövel einstimmig entschieden, dem IG Metall-Vorstand einen Forderungsrahmen von 4,5 bis 5 Prozent mehr Geld für die weitere bundesweite Forderungsdiskussion zu empfehlen.

Fast 160 Tarifkommissionsmitglieder aus ganz NRW haben heute ausführlich die wirtschaftliche Perspektive in NRW und im Bund diskutiert und daraus Schlussfolgerungen für die Forderungsempfehlung gezogen.

Bundesweit ist die wirtschaftliche Entwicklung insgesamt stabil gut. Der entscheidende Beitrag dazu kam und kommt durch die Kaufkraftsteigerung aus den Erhöhungen der Entgelte. Der verteilungsneutrale Spielraum liegt bei rund 3 Prozent.

Beim Blick auf NRW fällt auf, dass die wirtschaftliche Lage der Unternehmen sehr unterschiedlich ist. Nicht nur regional, sondern auch zwischen den Teilbranchen. „Unterschiede gab es aber immer. Die IG Metall hat sich bei ihrer Forderung nie am Klassenbesten und nie am Schlusslicht orientiert. Maßgeblich waren und sind die Betriebe im Mittelfeld. Unsere Forderungsempfehlung ist daher, auch mit Blick auf den verteilungsneutralen Spielraum, eine Empfehlung mit Verantwortung und Augenmaß. Ob es dennoch eine komplizierte Tarifrunde wird, liegt nun an den Arbeitgebern. Behalten sie ihre aggressive Gangart, die sie in den letzten Wochen an den Tag gelegt haben, bei, könnte es schwierig werden“, so der IG Metall-Bezirksleiter für NRW, Knut Giesler.

Giesler betonte, dass es der IG Metall um eine angemessene Entgelterhöhung gehe, die die Reallöhne anhebt und damit ein Mehr an Kaufkraft schafft. Zudem gehe es um mehr Gerechtigkeit für gute Arbeit. Daher werde die IG Metall in diese Tarifrunde erstmals auch Betriebe ohne Tarifbindung einbeziehen. Giesler: „Die IG Metall trägt mit ihrer Entgeltpolitik Verantwortung für alle Beschäftigten der Branche. Darum werden wir auch die Beschäftigten mit in die Tarifrunde einbeziehen, die nicht nach Tarif bezahlt werden. Denn ihre Entgelte liegen bei gleicher Qualifikation im Schnitt 18 Prozent unter den Entgelten in tarifgebundenen Betrieben. Das ist nicht zu akzeptieren. Darum wird die IG Metall in diesem Jahr deutlich machen: Gerecht geht nur mit Tarifvertrag.“

Abschließend wird die Tarifkommission am 23. Februar 2016 über das Forderungspaket beraten. Der Forderungsbeschluss erfolgt dann durch den Vorstand der IG Metall am 29. Februar 2016. Erstmals wird über den neuen Tarifvertrag für die etwa 700.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie am 14. März 2016 verhandelt. Am 28. April 2016 endet die Friedenspflicht. Der Vorstand der IG Metall wird über die heutigen Forderungsempfehlungen aus allen Bezirken am kommenden Dienstag, den 2. Februar 2016, beraten.


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Mike Schürg
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