Aktuelles Kfz-Handwerk
31/03/2017

ADAC - besser mit Tarifvertrag

Die IG Metall will "im Sommer" Tarifverhandlungen für die ADAC-Pannenhelfer mit der Geschäftsführung des Automobilclubs aufnehmen.

Das hat die IG Metall-Vorstandsverwaltung im ersten Flugblatt für die den ADAC, Region West, bekanntgegeben. Alwin Boekhoff, der Leiter des Ressorts Operative Tarifpolitik/Handwerk, sagt im Interview: "Unser Ziel ist, auf Grundlage der jetzt geltenden Arbeitsverträge die Anerkennung des Kfz-Tarifvertrags Bayern zu vereinbaren, sprich einen sogenannten Anerkennungstarifvertrag zu schließen." 

Beim ADAC gibt es eine Zweiklassen-Gesellschaft: Wer bis 2004 angestellt wurde, hat eine Bezugsnahmeklausel zum bayerischen Kfz-Tarifvertrag in seinem Arbeitsvertrag. Wer seitdem angestellt wird, nicht. Inzwischen ist die Differenz zwischen "Tariflern" und "OTlern" auf einen Wertunterschied von 22 bis 30 Prozent angeschwollen. Wer ohne Tarif arbeitet, muss länger arbeiten, verdient weniger, hat weniger Urlaub und weder eine Erschwernis- noch eine Großstadtzulage, und bekommt keine Mehrarbeitszuschläge.

Unter den Pannenhelfern macht sich deshalb Unmut breit. Zumal sie im Krisenjahr 2014 "dem ADAC den Kopf gerettet" haben, wie Jens-Ove Raabe sagt, der Betriebsratsvorsitzende der ADAC-Pannenhilfe West; diese Region entspricht den Grenzen von Nordrhein-Westfalen. 2014 wurde bekannt, dass der ADAC sowohl die Stimmzahlen des Autopreises "Gelber Engel" manipuliert hat als auch die Rangfolge der Sieger. Der ADAC-Präsident trat daraufhin zurück und das Unternehmen in einen e.V., eine Stiftung und eine SE (Aktiengesellschaft) aufgeteilt. 

Flugblatt

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