Aktuelles Industrielle Arbeit 2020
21/08/2017

Minister fördert "Arbeit 2020"

  • NRW-Arbeitsminister Karl-Heinz Laumann (CDU) besucht Achenbach Buschhütten
  • MAGS NRW / Ralph Sondermann

Den digitalen Wandel gestalten: Arbeitsminister Laumann besucht die Kreuztaler Firma Achenbach Buschhütten und informiert sich über „Arbeit 2020“.

Die Achenbach Buschhütten GmbH & Co. KG ist eines von den 29 Unternehmen in Nordrhein-Westfalen, die sich bislang erfolgreich am Projekt „Arbeit 2020 in NRW“ beteiligt haben. Hier werden mit Unterstützung des Projektes die Herausforderungen der Digitalisierung, die auch ein Traditionsunternehmen im Sondermaschinenbau zu meistern hat - gerade mit Blick auf die Veränderungen von Arbeit und Prozessabläufen - , gemeinsam mit Betriebsrat und Beschäftigten angegangen. Betriebsrat und Geschäftsführung haben in der Vereinbarung „Zukunft – gemeinsam – gestalten“ ein Prozedere und die nächsten Handlungsschritte verabredet. Jetzt geht es an die Umsetzung der gesteckten Ziele. Das Projekt wird auch die Umsetzungsphase in diesem Unternehmen begleiten

 

Über dieses erfolgreiche betriebliche Beispiel und die Arbeit des Projektes hat sich der neue Arbeitsminister von NRW, Karl-Josef Laumann, am 16. August vor Ort informiert und mit allen Beteiligten diskutiert. Anlässlich des Besuches von Minister Laumann haben Betriebsratsvorsitzender Daniel Wollny, Geschäftsführer André E. Barten und die IG Metall-Projektleiterin Gabi Schilling eine neue Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, die die weitere Arbeit im Projekt verbindlich regelt. Das Projekt wird vom Arbeitsministerium mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert. 

 

Das Resümee von Minister Laumann:

 

„Tradition und Moderne verbinden: Das Projekt zeigt, wie das gehen kann. Die Digitalisierung schreitet unaufhaltsam voran – natürlich auch im Arbeitsleben. Eine gute Sozialpartnerschaft zeichnet sich auch dadurch aus, diese Entwicklung gemeinsam in die richtigen Bahnen zu lenken. Auf diese Weise werden mögliche Risiken für die Beschäftigten verhindert und neue Chancen genutzt, damit faire und gewinnbringende Arbeitsbedingungen in einer vernetzten Arbeitswelt entstehen. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass das bei Achenbach Buschhütten sehr gut funktioniert – sowohl zum Wohl des Unternehmens als auch der Beschäftigten. Das macht deutlich, wie ‚Arbeit 2020 in NRW‘ wichtige Impulse setzen kann“.

 

Und er ergänzt:

 

„Ich bin erst seit sechs Wochen im Amt und habe eigentlich den geringsten Verdienst an dieser Sache, aber man kann ja auch mal was Gutes erben.“

 

Minister Laumann konnte während eines Betriebsrundgangs authentisch mitbekommen, wie digitale Technologie Schritt für Schritt in das älteste inhabergeführte Industrieunternehmen Nordrhein-Westfalens Einzug hält. Der Walzanlagenhersteller Achenbach bietet selbst für seine Kunden Internet-of-Things-Lösungen an, will sich aber auch in der traditionellen Produktionsstätte in Buschhütten eine Vorreiterrolle erarbeiten. Das geht nicht ohne die Beschäftigten. „Innovation aus Tradition“ ist ein Motto des Unternehmens. Geschäftsführer André E. Barten und Betriebsratsvorsitzender Daniel Wollny sind sich einig:

 

„Nur gemeinsam können wir die Zukunft unseres Unternehmens gestalten und wichtige Innovationsprozesse voranbringen.“ Daniel Wollny bringt das Vorgehen im Projekt auf den Punkt: „Meistens wird immer übereinander geredet und miteinander erst dann, wenn es Probleme gibt.“ Mit Hilfe des gemeinsamen Vorhabens von Gewerkschaft, Unternehmen und Politik sei es möglich, Prozesse gemeinsam zu gestalten, frühzeitig miteinander zu reden und die Kollegen mitzunehmen.

 

Und André E. Barten ergänzt: „Unsere gemeinschaftliche Zusammenarbeit in diesem Projekt ist sehr motivierend, da wir so in Zeiten der vierten, digitalen Revolution unsere Arbeitswelt und unsere Prozesse den Gegebenheiten anpassen, ohne dabei die Menschen zu verlieren. Das ist neben der Technologie genau die Komponente, die uns im steigenden internationalen Wettbewerb zum Weltmarktführer macht.“

 

Das Anliegen von Arbeit 2020 in NRW ist klar: Die Chancen, die in der Nutzung digitaler Technologien stecken, entfalten nur dann ihre Wirkung, wenn alle Beschäftigten – vom Werker bis zur Führungskraft - die Veränderungen nachvollziehen und mitgestalten können und gerade dadurch auch neue Zukunftsperspektiven sehen. Dazu gehört Transparenz und Offenheit aller Beteiligten – und hier ist Achenbach auf einem guten Weg.

 

Das sieht auch Minister Laumann so, der in der abschließenden Diskussionsrunde hervorhebt: „Transparenz ist die wichtigste Voraussetzung für Vertrauen“, gerade wenn zukünftige Entwicklungen noch nicht vollends absehbar sind. Die bisherige und zukünftige Arbeit im Projekt Arbeit 2020 hat und wird vor allem eines herstellen: Transparenz über geplante Veränderungen und ein gemeinsam abgestimmtes Vorgehen, in dem jeder und jede informiert ist, und gerade dadurch Vertrauen in die Zukunft gewinnt.

 

Für die IG Metall zählt generell, dass sich Beschäftigte und Mitglieder frühzeitig auf veränderte Tätigkeiten einstellen können, Arbeitsplätze dadurch gesichert und Arbeitsbedingungen zugleich verbessert werden. "Im Dialog mit der Geschäftsführung arbeiten wir daran, dass dies gelingt", sagt Projektleiterin Gabi Schilling. Das gehe nur mit einem starken Rückhalt des Betriebsrats durch die Beschäftigten im Betrieb. Auch Laumann sagt zum Abschied, dass ohne Tarifvertragsparteien soziale Marktwirtschaft undenkbar sei, gerade in Zeiten des Umbruchs und rasanter Veränderungen.

 

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